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Die Bedeutung sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung für die Psychotherapie - diagnostische und therapeutische Perspektiven

Wolfgang Hass, Hilarion G.Petzold

Web-Bearbeitung: Markus Frauchiger, lic.phil. Fachpsychologe für Psychotherapie FSP, CH-3012 Bern




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Einleitung
1. Soziale Netzwerke und soziale Unterstützung
2. Soziale Netzwerke und Gesundheit: Ein Forschungsüberblick
2.1. Gesundheitsfördernde und-erhaltende Effekte
2.2. Belastende Aspekte sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung
2.3. Veränderungen von Netzwerken im Zeitverlauf
3. Soziale Netzwerke im Kontext von Psychotherapie
4. Erhebungsverfahren sozialer Netzwerke
5. Netzwerkdiagnostik in der Integrativen Therapie
5.1. "Zweidimensionales Netzwerk": Ein Instrument zur Erhebung sozialer Netzwerke in der ambulanten Psychotherapie
5.2. Erfahrungen mit dem Instrument: Akzeptanz, Validität und Reliabilität, - Ergebnisse aus einer Studie zur Effektivität Integrativer Psychotherapieverfahren
5.3. Möglichkeiten der Interpretation
6. Netzwerkinterventionen
6.1. Beispiele netzwerkorientierter Interventionen
6.2. Zur Effektivität von Netzwerkinterventionen

Einleitung

Soziale Netzwerke und soziale Unterstützung erfreuen sich seit den 70er Jahren eines gewachsenen Interesses in den verschiedenen Teilgebieten der Psychologie, wie an einem exponentiellen Anstieg der Veröffentlichungen abzulesen ist (vgl. z. B. Klusmann 1989). In der Entwicklungspsychologie etwa wird die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung nicht nur von bestimmten Erziehungsformen abhängig gesehen, sondern auch von sozialen Interaktionen im sozialen Umfeld, wodurch Symbole, Bedeutungen, Normen und Werte vermittelt und damit der Enkulturations- und Sozialisierungsprozeß vorangetrieben wird Hurrelmann 1995, Fend 1970). In der Persönlichkeitspsychologie wurden enge Beziehungen zwischen persönlichen und sozialen Ressourcen gefunden und damit auf die Bedeutung interindividuell verschiedener Wahrnehmungen sozialer Netzwerke und Fähigkeiten, Beziehungen zu knüpfen und zu unterhalten, verwiesen (Becker 1995). Sozialpsychologische Ansätze schließlich fanden Beziehungen bspw. zwischen der Kontinuität und Homogenität individueller Einstellungen und Einflüssen aus der sozialen Primärumgebung.

In verschiedenen Verfahren der Psychotherapie hat es sich von großem Nutzen erwiesen, das soziale Umfeld der Klienten, seine Strukturen, Inhalte und Wertsysteme für eine Bewertung der Problemsituation, deren mögliche Ursachen, Wirkungen und Interdependenzen heranzuziehen sowie die im Netzwerk schlummernden Potentiale für eine bessere Therapie gewinnbringend einzubeziehen. Pionier war hier J.L. Moreno (1934), der schon 1917 im Flüchtlingslager Mitterndorf Netzwerke soziometrisch untersuchte und in der Bedhandlung berücksichtigte (ders. 1953, Petzold 1985), um in seinem späteren Werk differenzierte Netzwerkanalysen zur Grundlage für psychodramatische, soziodramatische und netzwerktherapeutische Interventionen zu machen (Moreno 1951, Petzold 1979a, b).

Wenn Klienten bei Kontroll- und Veränderungsmöglichkeiten ihres Verhaltens an Grenzen stoßen, liegt es insofern nahe, den Blick sowohl auf die aktuell (oder ehemals) verfügbarensozialen Ressourcen wie auch Belastungspotentiale zu lenken. Die Erkenntnis, daß lediglich auf das Individuum bezogene Erklärungsmuster der Bewältigung von Krisen zu kurz greifen, wurde zum Teil auch in der PT-Forschung rezipiert. Da sich in vielen Studien Defizite in den Netzwerken psychiatrischer Patienten nachweisen ließen, die als Indikatoren resp. Korrelate und zunehmend auch als Ursachen psychischer Störungen interpretiert wurden (Antonucci und Depner 1982, Cohen und Syme 1985, Israel 1982, Liebermann 1982, Perrucci und Targ 1982, Sarason und Sarason 1985, Veiel et al. 1989), erschließt sich hier ein zusätzliches diagnostisches wie auch prognostisches Potential.

Im Zuge von "Auslagerungstendenzen" in der jüngeren Psychiatrie wurde das primäre soziale Umfeld von Patienten zudem als patientennahe aktivierbare Ressource entdeckt (Röhrle 1989: 249f.), woraufhin vor allem in der klinischen und der Gemeindepsychologie eine ganze Reihe von Ansatzpunkten für Netzwerkinterventionen entwickelt wurden, um Entstehung, Prävention und Behandlung psychischer Störungen in einen breiteren sozialen Kontext zu bringen (Röhrle, Sommer, Nestmann 1998).

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit den verschiedenen Implikationen des Netzwerkkonzeptes bzw. von Netzwerkkonzepten in der Psychotherapie. Ein soziales Netzwerk wird dabei als Matrix in einem sozioökologischen Kontext betrachtet, in der sich soziale Prozesse abspielen und die Ansatzmöglichkeiten für Interventionen bietet.

Um solche Möglichkeiten zu verdeutlichen, erfolgt zunächst eine begriffliche Abgrenzung des Netzwerkbegriffes von dem der sozialen Integration und der sozialen Unterstützung. Die Konzepte sind durch die Entwicklung verschiedener netzwerkanalytischer Verfahren eng miteinander verwoben. Daran anschließend wird kurz der Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und sozialer Unterstützung einerseits und psychischem Wohlbefinden andererseits skizziert.

Im dritten Abschnitt wird der Forschungsstand zu sozialen Netzwerken im Kontext der Psychotherapie beleuchtet. Im vierten Abschnitt werden Erhebungsverfahren sozialer Netzwerke und Möglichkeiten zur Netzwerkdiagnostik thematisiert, um im fünten Teil anhand eines von Hass im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Integrativen Therapie entwickelten Instruments und verschiedener von Petzold in der klinischen Praxis entwickelten netzwerkdiagnostischen und -therapeutischen Methoden (Petzold 1979b, Petzold, Märtens, Hass, Steffan 1999) exemplarisch auf systematische Anwendung des Netzwerkkonzeptes und netzwerktherapeutischer Interventionen in der Integrativen Therapie (Petzold 1999) einzugehen. Netzwerkinterventionen schließlich sind das Thema des sechsten Abschnittes und des kritischen Resumées, zu den Verwendungsmöglichkeiten des Netzwerkkonzeptes in der Psychotherapie, mit dem der Artikel schließt

 

1. Soziale Netzwerke, soziale Integration und soziale Unterstützung

Lange Zeit wurde der Netzwerkbegriff - auch durch die Forschung selbst bedingt, z. B. die Sozialepidemiologie - mit dem Unterstützungsbegriff unkritisch vermengt und ist erst aufgrund der wiederholten Forderung nach einer exakteren theoretischen Formulierung und empirischen Differenzierung der Begriffe aus dessen Schatten herausgetreten.

Ein soziales Netzwerk läßt sich von einer egozentrierten Perspektive , d.h. dem Blick des Einzelindividuums (so schon Moreno 1936; Petzold 1982b), aus und in Anlehnung an die wohl bekannteste Definition von Mitchell (1969) auffassen als ein unter einem spezifischen Erkenntnisinteresse vorgenommener Ausschnitt der sozialen Beziehungen eines Individuums zu anderen Personen unter Einbeziehung der Beziehungen dieser Personen untereinander.

Es ist aber auch eine sozialstrukturelle Perspektive möglich, die den Blick auf größere gesellschaftliche Zusammenhänge richtet. Dann ist ein "soziales Netzwerk das für exzentrische Beobachter eines sozioökologischen Kontextes mit Mikro- oder Mesoformat vorfindliche und umschreibbare multizentrische Geflecht differentieller Relationen in der Zeit zwischen Menschen (und ggfls. Institutionen), die zueinander in unterschiedlichen Bezügen stehen (Kontakte, Begegnungen, Beziehungen, Bindungen, Abhängigkeiten in Kovois) und in konkreten oder virtuellen Austauschverhältnissen (z.B. wechselseitige Identitätsattributionen, Hilfeleistungen, Teilen von Informationen, Interessen, Ressourcen, Supportsystemen). Dabei können sich durch das Vorhandensein konkordanter und diskordanter kollektiver Kognitionen (z.B. Wirklichkeitskonstruktionen, Interpretationsfolien, Werte, Normen) in dem vorfindlichen Netzwerk unterschiedliche ‘soziale Welten’ mit unterschiedlichen ‘sozialen Repräsentationen’ konstituieren" (Petzold 1979a). Eine solche Betrachtungweise in sozialstruktureller Sicht vermag über die Multizentrizität die egozentrierte Netzwerkkonzeption einzubeziehen (jedes Individuum oder jede Institution des Nezwerkes kann Zentrum werden), gewinnt aber weitere Dimensionen durch die konzeptuellen Referenzen zu sozialökologischen Theorien (Bronfenbrenner 1980, Petzold et al. 1995, Saup 1993), zu Moscovicis (1961, 1984) Theorie der "répresentations sociales" als kollektiven kognitiven Regelwerken und der symbolisch-interaktionistischen Idee der "social worlds" (Strauss 1978; Petzold, Petzold 1991) als "geteilten Perspektiven auf die Welt", was dem Faktum Rechnung trägt, daß in einem sozialen Netzwerk - etwa einer Nachbarschaft - Menschen unterschiedlichen Wirklichkeitskonstruktionen, Sinn- und Handlungssystemen verpflichtet sein können (z.B. durch Ethnie-, Bildungsschicht-, Konfessions-, Partei-, Gender- oder Altersgruppenzugehörigkeit). Soziale Netzwerke in dieser weitgefaßten Sicht verbinden individuelle und gruppale Perspektiven und können damit - werden sie mit dem Konvoikonzept (Kahn, Antonucci 1980) in eine Zeit- und Entwicklungsperspektive gestellt - als Matrizen der Sozialisation und persönlicher und kollektiver Identität gesehen werden - mit supportiver, konstruktiver, evolutiver, aber auch mit beschädigender, destruktiver, devolutiver Qualität etwa im Sinne von Stigmatisierung (Goffman 1967) oder Desozialisation (Woll-Schumacher 1979). Für die moderne Psychotherapie in schulenübergreifender, integrativer Ausrichtung (Petzold 1974j, 1988n, 1999a; Chambon, Marie-Cardine 1999; Grawe 1998; Norcross, Goldfried 1992) - besonders wenn sie sich an dem innovativen Paradigma lonitudinal ausgerichteter klinischer Entwicklungspsychologie mit ihren sozialpsychologischen Perspektiven orientiert (Petzold 1992 d, idem, Goffin, Oudhof 1993, Oerter et al. 1999), sind das äußerst interessante Perpektiven.

Sehr allgemein kann man definieren: Netzwerke sind Strukturen, die eine soziale Matrix für verschiedene Inhalte, wie etwa soziale Unterstützung und soziale Sinnsysteme, bereitstellen.

Die Betrachtung und Untersuchung solcher Netzwerke kann man dann als Netzwerkanalyse bezeichnen, verstanden als eine Methode zur Untersuchung sozialer Gefüge, sozialer Sinn-, Handlungs- und Unterstützungssysteme und der in ihnen ablaufenden materiellen, interaktiven und kognitiven Prozesse.

Diese Sichtweise bringt verschiedene entscheidende Vorteile mit sich: Sie konnektiviert soziologische, sozialpsychologische und ökologische Zugehensweisen. Zum einen erfolgt durch die Verbindung unterschiedlicher Analyseebenen (soziale Beziehungen und Individuum) eine erhebliche Erweiterung der herkömmlichen, auf das Individuum beschränkten Daten, womit sich diese Methode als Mehrebenen-Ansatz erweist. Zum anderen werden durch die Fokussierung der vielfältigen Verbindungen zwischen Akteuren herkömmliche Konzepte wie Gruppe, Clique, Schicht etc. überwunden und diese durch die Vorstellung einer Zugehörigkeit zu verschiedenen interaktiven und kommunikativen Netzwerken ersetzt. Dies hatte bereits Georg Simmel (1908) in seiner weitsichtigen gesellschaftlichen Analyse als die "Kreuzung sozialer Kreise" thematisiert, womit sich vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Individualisierungstendenzen (Sennett 1997, Berlin 1998) ein viel realistischeres Abbild sozialer Wirklichkeiten eröffnet (Beck 1986, Hall und Wellman 1985, Keupp und Röhrle 1987, Laireiter 1993) als etwa in der individuumszentrierten Perspektive der meisten traditionellen Psychotherapieverfahren, in Sonderheit auch der gegenwärtig durch das bundesdeutsche Psychotherapiegesetz festgeschriebenen "Richtlinienverfahren".

Daß Menschen andere Menschen für das Aufrechterhalten von physischer und psychischer Gesundheit sowie für die Bewältigung von Krankheiten brauchen, ist eine gleichermaßen anerkannte wie alte "soziale Tatsache", wurde jedoch erst zu einem überraschend späten Zeitpunkt explizit als soziale Unterstützung ('social support') Gegenstand der Forschung.

Im Gegensatz zum Netzwerkkonzept besteht es im Grunde aus verschiedenen Einzelkomponenten und unterschiedlichen und voneinander weitgehend unabhängigen theoretischen Konstrukten. Eine Fülle von Definitionen und Taxonomien sowie das Vorliegen einer Reihe mittlerweile sehr komplexer und mehrdimensionaler Modelle sind ein Spiegelbild dieser Entwicklung. In den letzten Jahren hat sich jedoch zunehmend die Sichtweise von sozialer Unterstützung als Ressource, d. h., als Verfügbarkeit im Bedarfsfall, resp. als Unterstützungserwartung durchgesetzt (z. B. Levitt 1991, Lin 1986, Vaux 1988, Veiel und Baumann 1992).

Soziale Unterstützung verweist immer auf den funktionalen Aspekt resp. die Inhalte einer Beziehung. Meistens wird dabei auf die bereits zusammenfassende House'sche (1981) Kleeblatt-Taxonomie zurückgegriffen, die vier zum Teil nicht ganz klar voneinander abzugrenzende Unterstützungsarten unterscheidet:

Unter 'Emotional Support' kann ein Bündel konkreter Verhaltensweisen verstanden werden, welche allesamt darauf gerichtet sind, ein Gefühl des Geliebtwerdens zu vermitteln und auf diese Weise eine emotionale Stabilisierung einer Person zu erreichen. Beispiele sind aufmerksames Zuhören, das Spenden von Trost, Sympathiekundgebungen oder die bloße Signalisierung von Anteilnahme. Emotionale Unterstützung stellte die häufigste Konzeptualisierungsvariante in der ‘Support’-Forschung dar resp. wird häufig als deren Kernkonzept angesehen (Kahn und Antonucci 1980, Sarason et al. 1987).

'Instrumental Support' umfaßt die Bereitstellung oder den Austausch von Gütern oder Dienstleistungen, finanzielle Hilfen sowie das Spektrum praktischer Hilfen im Alltag.

Bei ‘Informational Support’ handelt es sich um alle Formen der Kommunikation, die der Information, Beratung oder Vermittlung dienen.

Unter 'Appraisal Support' schließlich lassen sich alle Transaktionen der Wertschätzung, Anerkennung und Bestätigung einer Person fassen.

Als ein Unterstützungsnetzwerk kann dann in Anlehnung an Thoits (1982) der Ausschnitt aus dem persönlichen Netzwerk betrachtet werden, von dem eine Person die genannten Unterstützungsleistungen (oder eines Teils davon) in der Vergangenheit erhalten hat oder im Bedarfsfall potentiell erhalten würde.

Ein weiterer in diesem Feld oft verwendeter Begriff ist der der sozialen Integration. Damit ist zumeist die Anzahl sozialer Beziehungen gemeint, aber auch Merkmale wie das Vorhandensein intimer Beziehungen, die Zahl der sozialen Rollen, deren Träger man ist, die Kontakthäufigkeit mit Freunden und Verwandten oder Mitgliedschaften in Gruppen und Organisationen wurden als Kriterien herangezogen (Berkman und Syme 1979, Blazer 1983, House et al. 1982, Thoits 1982). Damit ist dieser Begriff eher einer strukturellen Perspektive verbunden. Häufig wird soziale Integration als Index konzipiert, der verschiedene Variablen in der einen oder anderen Gewichtung berücksichtigt.

Die sich aus dieser Gegenüberstellung der Konzepte für eine Analyse sozialer Beziehungen ergebenden Implikationen können wie folgt zusammengefaßt werden:

1) Soziale Unterstützung läßt sich, wie Wellman (1981) in seinem programmatischen Aufsatz dargelegt hat, am besten im Rahmen von Netzwerkanalysen untersuchen: Der Netzwerkansatz ist dabei Subjekt, soziale Unterstützung Objekt der Untersuchung. Durch diese Differenzierung kann soziale Unterstützung als Ressource, d. h., als in sozialen Netzwerken latent vorhandenes und aktivierbares Potential verschiedener Arten von Hilfsangeboten in alltäglichen Problemsituationen, in Streßsituationen oder bei kritischen Lebensereignissen angesehen werden: "By treating the content of ... ties as flows of resources, it transforms the study of support into the study of supportive resources" (Wellman 1981: 179).

2) Soziales Netzwerk und soziale Unterstützung sind damit zwei verschiedene Konzepte, die gleichwohl nicht unabhängig voneinander sind: So beeinflußt ähnlich der Metapher des Flusses und des Flußbettes die Struktur von Netzwerken die in ihnen fließenden Inhalte und umgekehrt.

3) Unterstützungsnetzwerke werden nicht mehr durch Sozialkategorien wie Familie oder Verwandtschaft bestimmt, sondern durch funktionale und interaktionale Netzwerkmerkmale. Erst damit wird die tatsächliche Involvierung und Bedeutung dieser Kategorien überprüfbar, was zu einer Abkehr vom dem Begriff 'soziale Unterstützung' inhärenten Dilemma, bereits eine positive Konnotation zu besitzen und damit auch der implizit vertretenen Annahme geführt hat, die Anzahl von Netzwerk-Kontakten sei gleichbedeutend mit der Zahl unterstützender Beziehungen. Zudem fand sich in mehreren Untersuchungen, daß der Anteil unterstützender Beziehungen in persönlichen Netzwerken begrenzt ist (z. B. Wellman 1979) und deshalb auf Beziehungen im Konvoi mit "supportiver Valenz" (Petzold 1979b, 1994e, 1995a), d.h. von besonderer Tragfähigkeit und Ressourcenfülle zentriert werden sollte.

4) Das lange Zeit vorherrschende Erkenntnisinteresse lediglich an den fördernden Wirkungen sozialer Netzwerke hatte die Option für die ebenso erwartbare wie auch reale Alternative und im Grunde überraschend späte Einsicht, daß Beziehungsgeflechte nicht notwendigerweise "nice things" (Wellman 1982: 79) sind, bis dahin verstellt. Schwarzer (1994) schlug daher vor, soziale Unterstützung als einen Spezialfall von sozialer Interaktion zu sehen, der sowohl positive als auch negative Wirkungen hervorrufen kann.

5) Soziale Netzwerke erbringen unterschiedliche Unterstützungsfunktionen tendenziell arbeitsteilig ("different strokes from different folks" - Wellman und Wortley 1990). Während nahe Verwandte am wahrscheinlichsten kontinuierliche instrumentelle Unterstützung leisten und sich als einzige verläßliche Instanz in Krisensituationen (z. B. Pflege) bewährt haben, scheinen Freunde und Bekannte eher für aktuelle kognitive Unterstützung und Informationen zuständig zu sein, sind aber auch Vertrauenspersonen für persönliche Gespräche (McFarlane et al. 1984, Pearlin 1985, Walker et al. 1977).

 

2. Soziale Netzwerke und Gesundheit: Ein Forschungsüberblick

2.1. Gesundheitsfördernde und -erhaltende Effekte

In der Netzwerkanalyse ist eine Fülle struktureller Merkmale entwickelt worden, von denen in diesem Kontext vor allem der Umfang, die Zusammensetzung und die Dichte (Anteil der Personen, die miteinander Kontakt haben, an allen Netzwerkmitgliedern) Relevanz erlangt haben. Die Zusammenhänge zwischen diesen Maßen ergeben sich zunächst wie folgt:

Umfang und Dichte stehen in einem inversen Verhältnis, d. h., je größer ein Netzwerk, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Mitglieder untereinander kennen. Die Netzwerkzusammensetzung findet sich in der Literatur einmal auf einer interaktionalen Ebene als Dichothomie "starke vs. schwache Beziehungen" und einmal auf einer Netzwerkebene als "offene vs. geschlossene Netzwerke". Ein hoher Anteil starker (d. h., solchen, die einem nahestehen und die man häufig sieht) Beziehungen konstituiert weitgehend "geschlossene" Netzwerke (Laumann 1973) hoher Dichte. Diese zeichnen sich i.d.R. dadurch aus, daß sie lokal zentriert sind, relativ homogen in den Einstellungen und Werten und eine hohe Kontakthäufigkeit aufweisen. Ein hoher Anteil schwacher (d. h. eher flüchtiger und eher instrumenteller) Beziehungen dagegen konstituiert locker verbundene, "offene" Netzwerke, die sich durch größere Heterogenität, einen geringen Verwandtschaftanteil sowie eine größere regionale Ausdehnung mit entsprechend geringerer Kontakthäufigkeit auszeichnen.

Eine Reihe von Studien hat einen positiven Effekt zwischen der Netzwerkgröße und Variablen physischer und psychischer Gesundheit gefunden (z. B. Berkman und Syme 1979). Jedoch zeigte sich, daß dieser Effekt stark von Drittvariablen wie Alter, Geschlecht, sozialintegrativen Faktoren und vor allem - nach den Ausführungen im vorigen Abschnitt nicht überraschend - von der Qualität und der jeweiligen Wahrnehmung der geleisteten Unterstützung abhängen.

Zum anderen hat sich eine Zusammensetzung des Netzwerkes aus sowohl starken als auch schwacher Beziehungen als günstig für das gesundheitliche Wohlbefinden erwiesen. Während erstere die Einbindung in ein stabiles soziales Kernnetzwerk gewähren, welches dem Individuum eine soziale Verortung (Identität, Zugehörigkeitsgefühl, Routinen) verleiht sowie die grundsätzlichen Unterstützungsbedürfnisse erfüllt, haben sich letztere als vorteilhaft für neue Kontakte über Netzwerkgrenzen hinweg und damit ressourcengenerierend erwiesen. Darüber hinaus kommt ihnen ein Flexibilitätspotential zu, als daß sie es dem Individuum ermöglichen, sich veränderten Situationen besser anzupassen. Ergebnisse einer Studie von Cohen et al. (1997) bspw. wiesen eine geringere Anfälligkeit gegenüber Viruserkrankungen nach, wenn die Netzwerke heterogen zusammengesetzt waren (vs. homogene Netzwerke).

Wesentlich umfassendere Bedeutung in der wissenschaftlichen Diskussion haben soziale Netzwerke als Matrix für Unterstützungsleistungen und damit in der ‘Social Support’-Forschung erhalten.

Hier zum einen hinsichtlich ihrer präventiven, gesundheitserhaltenden resp. krankheits- oder krisenvermeidenden Wirkung. Menschen mit hohen Unterstützungsressourcen scheinen ein geringeres Erkrankungsrisiko aufzuweisen, sei es im somatischen, psychischen oder psychosomatischen Bereich (Blazer 1983, Brown und Harris 1978, Cohen und Wills 1985, House et al. 1982, Raspe 1982), in ihrem Leben besser sozial integriert zu sein (Antonucci und Depner 1982, Buchmann et al. 1985), mehr positiv bewertete Lebensereignisse aufzuweisen (resp. mehr als solche wahrzunehmen), ein höheres Maß an Selbstwertgefühl zu besitzen und eine optimistischere Grundhaltung einzunehmen als solche mit geringen (Brücker 1992, House 1981, Röhrle 1994: 88 f., Schwarzer und Leppin 1991).

Zum anderen ist die positive Wirkung sozialer Unterstützung im Kontext der Bewältigung akuter oder dauerhafter Krisen, Belastungssituationen und Krankheiten herausgestellt worden.

Den beiden Varianten entsprechend haben zwei alternierende Thesen zur positiven Wirkung sozialer Unterstützung empirische Evidenz erfahren. Vertreter der sogenannten Haupteffekt-These sehen schon in der reinen Verfügbarkeit sozialer Unterstützung - also unabhängig vom Auftreten belastender Situationen - einen gesundheitsfördernden Effekt, also günstig für die Genese, Erhaltung und Wiederherstellung des Wohlbefindens, indem sie die Exponiertheit gegenüber streßerzeugenden Events oder deren Auftretenswahrscheinlichkeit reduziert (Gottlieb 1983). Vertreter der sogenannten Puffereffekt-These hingegen sehen die Effekte sozialer Unterstützung vorwiegend in einer Abschwächung dysfunktionaler Stressoreinflüsse (durch Aufrechterhaltung einer positiven Selbstwertschätzung, Stärkung individueller Coping-Fähigkeiten, etc.). Ein Mangel an sozialer Unterstützung hat nach dieser Modellvorstellung keine unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen.

Empirisch wurde die Puffer-Effekt-These zwar häufiger untersucht und entsprechend häufiger bestätigt gefunden, wohl aber auch aufgrund der engen Verknüpfung der Unterstützungs- mit der Streßforschung. Nach Veiel (1987b) sollten diese Zusammenhänge daher nicht überbewertet werden. Beide Effekte scheinen vielmehr unabhängig voneinander zu wirken resp. sich zu ergänzen, funktionieren jedoch vermutlich nicht komplementär: Überschreiten nämlich die Belastungen ein bestimmtes Limit, so werden auch die besten sozialen Ressourcen keinen (dauerhaften) Schutz vor physischen und/ oder psychischen Beeinträchtigungen bieten. Zudem sind auch Interaktionseffekte wie bspw. das Fehlen sozialer Unterstützung bei gleichzeitigem Auftreten von Streß zu berücksichtigen.

Obwohl die Forschungsliteratur mittlerweile einen Umfang erreicht hat, daß praktisch alle Unterstützungsaspekte "von der Wiege bis zur Bahre" (Klusmann 1989: 17) untersucht worden sind, ist bis heute nicht ganau geklärt, wie soziale Unterstützung auf das gesundheitliche Wohlbefinden eines Individuums resp. dessen Umgang mit Streß wirkt. Entsprechend heterogen sind die gefundenen Effekte. Während bspw. einige Forscher emotionaler Unterstützung den stärksten Einfluß auf physisches und psychisches Wohlbefinden zuschrieben (Henderson et al. 1981, Lin et al. 1979, LaRocco et al. 1980), fanden andere diese Zusammenhänge insbesondere bei materiellen Hilfeleistungen (Schaefer et al. 1981). Vaux (1988) bemängelt zudem, daß die Forschung sich mehr auf das Vorhandensein als auf die Stärke des Effektes sozialer Unterstützung auf Gesundheit konzentriert hat. Von einer allgemeinen salutogenen Wirkung sozialer Unterstützung kann, wie Röhrle (1994, 95) resumiert, somit nicht gesprochen werden.

Insgesamt scheinen eher die subjektive Wahrnehmung (perceived support) sowie qualitative Aspekte von Unterstützung - wie etwa die Zufriedenheit mit erhaltener Unterstützung oder deren Verfügbarkeit im Sinne einer generalisierten Erfahrung - Auswirkungen auf das gesundheitliche Wohlbefinden zu haben und weniger tatsächlich erhaltene Unterstützungsleistungen (received support - Brown und Harris 1978, Cutrona 1986, Gottlieb 1978, Heller und Swindle 1983, Henderson et al. 1981, Israel et al. 1983, Procidano und Heller 1983).

Weitgehend Einigkeit besteht zumindest darüber, daß es kein unterstützendes Verhalten an sich gibt, sondern daß die angebotene Unterstützung auch zu den spezifischen Bedürfnissen und der Situation eines Individuums passen muß (Sommer und Fydrich 1989). Dies verweist auf die nötige Kontextualisierung des Gegenstandes resp. des Settings, in dem Unterstützung stattfindet (z. B. Arbeit, Freizeit, Nachbarschaft, Alltag vs. Krisen, etc.). Es gilt, die relevanten Hintergrundvariablen, Umfang, Zusammensetzung und Adäquatheit ('Verwundbarkeit') des sozialen Netzwerkes als Mesostrukturen mit einzubeziehen.

Im Sinne einer Verknüpfung von Binnen- und Außenperspektive, eines 'person-environment-fits', wird zudem ein komplexes, dynamisches Zusammenspiel zwischen den Bedürfnissen und individuellen Handlungsressourcen (auch: "persönliche", "psychologische", "interne" Ressourcen, vgl. Petzold 1997p) des Individuums und der Umgebung angenommen. Zu den persönlichen Ressourcen werden bspw. die Fähigkeit gerechnet, Netzwerke managen resp. Ressourcen im Netzwerk mobilisieren zu können (Keupp und Röhrle 1987). So fanden bspw. Angermeyer und Bock (1984) bei Alkoholkranken Geschlechtsunterschiede hinsichtlich der Nutzung sozialer Ressourcen, die durchaus verallgemeinerbar sind: In einer Zweierbeziehung lebende Männer wendeten sich hier zur Befriedigung emotionaler Bedürfnisse fast ausschließlich an ihre Partnerin, während Frauen auf ein breiter gestreutes Verwandten- und Freundesnetzwerk zurückgriffen. Desweiteren spielt die Offenheit resp. Bereitschaft, (angebotene) Hilfe auch anzunehmen, Erfahrungen mit Unterstützung in der Vergangenheit, Bewältigungsstrategien, dispositionale Konstrukten wie bspw. Netzwerk- oder Hilfesuchorientierung (Tolsdorf 1976, Vaux et al. 1986), Verfügbarkeit von sozialen Ressourcen, Bereitschaft von Netzwerkmitgliedern zur Hilfe und deren Hilfeintention und das Bemühen um eine ausgeglichene Hilfebilanz eine Rolle (de Ruiter et al. 1993, Sarason et al. 1985, Shumaker und Brownell 1984, Uehara 1990).

Zusammenfassend stellte Schwarzer (1994, 144) in den letzten Jahren eine "vielversprechende Konvergenz" unterschiedlicher Forschungsrichtungen wie der 'Support'-Forschung, der Netzwerkforschung, der Hilfesuchforschung und der Forschung über enge Sozialbeziehungen fest, womit sich auch mehr und mehr die Konturen eines einheitlichen theoretischen Bezugsrahmens herausgebildet haben, der gesundheitliche Störungen als Resultat eines suboptimalen Copings mit Streßsituationen auffaßt und zusammenfassend als "Streß/ Coping Paradigma" bezeichnet werden könne (vergl. auch Badura und Pfaff 1989, Brücker 1992, Kessler und Wortmann 1989, Pearlin 1989, Shumaker und Brownell 1984).

2.2. Belastende Aspekte sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung

Das lange Zeit vorherrschende Erkenntnisinteresse lediglich an den positiven Wirkungen sozialer Netzwerke und Unterstützung hat erst relativ spät zu Forschungsaktivitäten über belastende Auswirkungen durch das soziale Umfeld, der "Kehrseite der Medaille" (Lehmann et al. 1986) geführt, obwohl viele empirische Befunde darauf hindeuten, daß einerseits die Abwesenheit schädlicher 'support'-Beziehungen u. U. als günstiger für das individuelle Wohlbefinden eingeschätzt wurde als das Vorhandensein unterstützender Beziehungen, andererseits Belastungen möglicherweise einen größeren gesundheitsbezogenen Effekt aufweisen als die positiven Auswirkungen. Auch dieser Kehrseite sollte im psychotherapeutischen Kontext daher - auch unter Bezug auf Forschung zu protektiven, risikoreichen und belastenden Faktoren (Petzold, Goffin, Oudhof 1993) -. größte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Da der Forschungsbereich zu interpersonalen Belastungen relativ unsystematisch und über verschiedene Disziplinen wie etwa die Streß- und Belastungs-, die Netzwerk- und Unterstützungs-, die Psychotherapieforschung, die longitudinale Entwicklungs- und die Sozialpsychologie verteilt ist, erscheint eine Übersicht von Laireiter und Lettner (1992) hilfreich, die zwischen durch strukturelle Netzwerkparameter bedingten Belastungen, belastenden Aspekten sozialer Beziehungen und solchen sozialer Unterstützung unterschieden haben.

Strukturelle Netzwerkmerkmale und Belastungen:

Defizitäre Netzwerkstrukturen können in einem weitgehenden oder gar völligen Fehlen sozialer Beziehungen (soziale Isolation) bestehen (Petzold 1979b, 1982v, 1994e), aber auch in einem Zuviel an Beziehungen, die nicht mehr handhabbar sind. Ferner kann die Zusammensetzung eines Netzwerkes ungünstig sein, etwa hinsichtlich des Anteils starker und schwacher Beziehungen, mit der Folge bspw. zu dichter Netzwerke und der damit häufig korrespondieren hohen sozialen Kontrolle und Abschirmung von der weiteren sozialen Umgebung.

Netzwerkgröße: Kleine Netzwerke wurden in Verbindung gebracht mit Beeinträchtigungen der Befindlichkeit und belastenden physischen und psychischen Symptomen (Cohen und Wills 1985, Henderson et al. 1981, Schwarzer und Leppin 1989). Dies gilt insbesondere für das Fehlen enger Beziehungen, aber auch für "social companionship", also regelmäßige Kontakte mit nicht unbedingt nahestehenden Personen. Bspw. konnte bei alleinstehenden Medikamenten-abhängigen Patienten eine höhe Wahrscheinlichkeit der Institutionalisierung festgestellt werden (Wan und Weissert 1981).

Andererseits können natürlich auch zu große Netzwerke das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigen, da von den meisten Menschen nur eine begrenzte Anzahl an Kontakten überhaupt managbar ist.

Empirische Befunde weisen allerdings auf einen moderierenden Einfluß soziodemographischer Variablen wie Alter und Geschlecht hin. So haben Frauen und Menschen mittleren Alters größere Netzwerke als Männer und Alte. Hintergrundereignisse wie der Verlust einer nahestehenden Person spielen eine entscheidende Rolle (z. B. Lin et al. 1986).

Auch die Beziehungen zwischen der Dichte eines Netzwerkes und psychischer Gesundheit sind heterogen. Netzwerke hoher Dichte korrelierten zum einen mit einer positiven psychischen Befindlichkeit und haben offenbar eine streßreduzierende Wirkung (Fischer und Phillips 1982, Hall und Wellman 1985, Hirsch 1979, Kadushin 1982, Tolsdorf 1976, Walker et al. 1977). Erklärt wird dies sowohl mit einer das Individuum entlastenden Eindeutigkeit sozialer Normen, Rollenverteilungen und Erfahrungen als auch damit, daß hier vielfältige Unterstützungsleistungen verfügbar sind.

Dichte Netzwerke haben aber auch negative Implikationen wie die Ausübung einer hohen normativen Kontrolle oder eine relative Abschottung gegenüber der weiteren sozialen Umgebung (Hirsch 1981, Pattison et al. 1975). Gerade familiale (Selbst)hilfe erweist sich, insbesondere im intergenerationalen Kontext, als ein ambivalenter Komplex, da instrumentelle Unterstützung häufig auch mit psychologischen Belastungen verbunden ist, d. h., oft ist das eine nicht ohne das andere zu haben, zumal man letztlich aufeinander angewiesen ist. Wilcox (1981) beobachtete, daß geschiedene Frauen von den Mitgliedern der Familie einerseits zwar ein hohes Maß an Unterstützung enthielten, diese Kontakte aber auch am stärksten belasteten. Maguire (1983) fand bei Individuen in dichten Netzwerken ein Widerstreben, sich mit seinen Problemen an andere zu wenden aus Angst sich abhängig zu machen. Denn ist die Möglichkeit des Austausches mit der weiteren sozialen Umgebung infolge von Abschottungstendenzen eingeschränkt, so kann es im Fall von familiären Konflikten und Problemen zu destruktiven Entwicklungen wie Vermeidungsverhalten, verdeckter Feindseligkeit, emotionaler Anspannung, negativen Dependenzen und Anpassungsdruck kommen. Ergebnisse einer Studie von Walker et al. (1977) weisen darauf hin, daß kleine Netze hoher Dichte wohl die soziale Identität am stabilsten, aber eben auch am unverändertsten lassen, d. h., daß sie Unterstützung und Hilfe nur in "bewährten" Alltagssituationen bieten können. In Situationen, die Veränderungen mit sich bringen wie sie bei psychischer oder chronischer Erkrankung entstehen, kann es daher an adäquater Unterstützung, die es dem von einer Krankheit Betroffenen ermöglicht, der neuen Situation angemessene Wege zu gehen, mangeln. Identitäts- und gendertheoretische Perspektiven (Petzold 1998a) sind hier zu berücksichtigen.

Netzwerke geringer Dichte bestehen aus vielen unverbundenen Einzelpersonen aber auch auch Verdichtungszonen. Solche Netzwerksegmente können als Schutzschild (Petzold 1995) gegen Streß und Probleme in anderen Segmenten dienen (Hirsch 1979). Segregierte Netzwerke weisen darüber hinaus eine größere Variationsbreite an Normen und Werten auf, was ihre Anpassungsfähigkeit bei 'life events' oder bei einer veränderten Bedürfnisstruktur erhöht. Zudem scheint auch die Zufriedenheit mit sozialer Unterstützung höher zu sein, wenn sie aus verschiedenen Quellen entstammt (Hirsch 1981).

Andererseits können solche Netzwerke auch negative Auswirkungen haben, etwa durch wahrgenommene Inkongruenzen emotionaler, kognitiver oder emotionaler Art zwischen verschiedenen Netzwerksegmenten, die zu chronischen Belastungen werden können und darüber die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten steigern.

Werden Netzwerke als "pathogen" bezeichnet, so können damit Netzwerke gemeint sein,

- in denen bestimmte Normen und Werte herrschen, die das Individuum in ein strukturelles Spannungsverhältnis mit der Gesellschaft versetzen (z. B. Gewaltanwendung, Drogenkonsum) etc. ,

- in denen Individuen an ihrer freien Entfaltung gehindert werden: dies kann durch eine hohe Dichte mit entsprechend hoher sozialer Kontrolle, durch Mangel an Alternativen in den Sozialbeziehungen, etc. bedingt sein,

- in denen Werte sich als ambivalent oder verändernd erweisen (z. B. in der Eltern-Kindbeziehung: Aussagen der Eltern widersprechen sich, angekündigte Versprechungen oder Sanktionen werden nicht gehalten resp. durchgesetzt, etc.),

- die eine sehr geringe Zahl sozialer Beziehungen aufweisen, z. B.wenn weggebrochene Beziehungen (z. B. durch Tod, Trennung, etc.) nicht kompensiert werden können. Seltener Extremfall ist soziale Isolation.

- ein Vorherrschen von Beziehungen, die sich durch fehlende Reziprozität von Unterstützungsleistungen auszeichnen, was zu teilweiser oder vollkommener Abhängigkeit einer Person führen kann,

- Randpostionen im sozialen Netzwerk, so daß Kontakt nur über eine Person zum weiteren Netzwerk besteht, was ebenfalls zu einer erhöhten Abhängigkeit von dieser Person führt;

Diese Aspekte können wiederum zu Unzufriedenheit mit sozialen Beziehungen (z. B. Einsamkeit) führen. Einsamkeit wird dabei in der Literatur zumeist als subjektive Wahrnehung aufgefaßt, wobei nur eine geringe Korrelation mit sozialer Isolation gefunden wurde: Weder fühlen sich Individuen ohne soziale Beziehungen notwendigerweise einsam, noch schützt das Vorhandensein sozialer Beziehungen vor Gefühlen der Einsamkeit (Fischer und Phillips 1982, Perlman 1988).

Belastungen sozialer Beziehungen:

Gegen Versuche, eine Typologie belastender Beziehungen zu erstellen (z. B. Barrera 1981, Baumann et al. 1987b), ist zum einen eingewendet worden, daß Beziehungen primär auf Austausch und Harmonie (und nicht auf Feindschaft) ausgerichtet und Belastungen damit eher Folge denn eigentlicher Inhalt einer Beziehung sind, zum anderen hauptsächlich an unfreiwillig bestehende Beziehungen geknüpft sind; unangenehme resp. belastende Beziehungen, die frei gestaltbar sind, werden hingegen i.d.R. abgebrochen.

Laireiter und Lettner (1992) sehen wenig empirische Hinweise für die Existenz spezifisch belastender Beziehungsrollen und schlagen daher eine Untersuchung belastender Interaktionsmuster wie bspw. Ambivalenzen, unausgeglichene Unterstützungsbilanzen (z. B. Überforderung), Kontrolle, Abwertung, Angst oder Sorge. Diese könnte sich an dem bereits in den frühen achtziger Jahren von Lazarus und Folkman (1984) vorgelegten Quartett (Bedrohung, Verlust, Kränkung/ Verletzung und Herausforderung) orientieren.

Als ein weiteres Beispiel eines solchen Musters können die alltäglichen Streßerfahrungen, die 'dayly hassles' aufgefaßt werden (z. B. Kanner et al. 1981). Ihnen kommt möglicherweise eine bessere Prediktorfunktion für die psychosomatische Gesundheit zu als unspezifischem Streß oder "stressful life events".

Belastungen durch soziale Unterstützung:

Belastungen sozialer Unterstützung sind nach "normaler" Unterstützung, für die spezifische Bedarfssituation des Hilfenachfragenden nicht (mehr) adäquater oder fehlgeschlagener Unterstützung, enttäuschten Unterstützungserwartungen, einem Über- oder Mindermaß an Unterstützung und "belastungsbedingter Ineffektivität" differenziert worden (Baumann et al. 1987b, Laireiter und Lettner 1992, Suls 1982).

Auf die mit normaler Unterstützung verbundenen Begleiterscheinungen wie etwa Bedrohungen des Selbstwertgefühls (z. B durch Gefühle der Abhängigkeit) hat die Sozialpsychologie hingewiesen (Nadler und Fisher 1986). Diese Gefühle scheinen dabei eher bei Hilfeleistungen entfernter als nahestehender Personen zuzutreffen.

Inadäquate Unterstützung kann bspw. in Überredungsversuchen, Vermeiden von problematischen Diskussionen, gutgemeinten Versuchen der Problemreduzierung oder Hilfestereotypen, also nicht wirklich hilfreichen Angeboten bestehen. Dabei sind die Effekte weitgehend unabhängig davon, ob Hilfeleistungen gut gemeint sind oder nicht (Shinn et al. 1984, Dunkel-Schetter und Wortman 1981, DiMatteo und Hays 1981).

Enttäuschte Unterstützungerwartungen sind häufig die Folge unterbliebender Hilfe, was zu Kränkungen führen und insbesondere bei aktuell belasteten Personen zu psychischen Beeinträchtigungen führen kann (z. B. Pagel et al. 1987).

Ein Übermaß an Unterstützung wurde vor allem in Netzwerken großer Dichte gefunden (Coyne et al. 1990). Eng hiermit verbunden sind häufig Einmischungstendenzen, das Absprechen von Kompetenzen, etc.. Ein als unangenehm empfundenes Ungleichgewicht in der Unterstützungsbilanz kann auch Ursache für eine zukünftiger Zurückhaltung bei der Annahme von Hilfe sein.

Schließlich kann angebotene Unterstützung ineffizient oder nicht adäquat sein. Dies Gefahr besteht, wenn Netzwerkmitglieder in Belastungssituationen involviert sind. Beispiele sind die (zumeist weiblichen) Familienangehörigen in der Pflege chronisch Kranker oder eine Subkultur bspw. Drogenabhängiger, die zur Aufrechterhaltung problematischen Verhaltens oder Krisen beitragen.

Der damit aufgeworfenen Frage, wann eine soziale Interaktion als Unterstützung und wann als Belastung zu werten ist, ist mit einer Reihe von mehr oder weniger problematischen Vorschlägen begegnet worden. Dunkel-Schetter et al. (1990) regen an, drei Perspektiven zu unterscheiden, nämlich die Helfer-, die Empfänger- und die Beobachterperspektive (die natürlich nie übereinstimmen). Ähnlich plädieren auch Shumaker und Brownell (1984) dafür, die Hilfeintention des Support-Gewährenden sowie deren Wahrnehmung durch den Empfänger bei der Analyse sozialer Interaktionen einzubeziehen. Handelt ein Unterstützer demnach aus altruistischen Motiven, kann dies als ein Unterstützungsversuch interpretiert werden, ohne daß der Empfänger einen Vorteil verspüren muß, während eine effektive Unterstützungshandlung auf der Wahrnehmung und Interpretation einer positiven Wirkung seitens des Empfängers beruht.

2.3. Veränderungen von Netzwerken im Zeitverlauf

Soziale Netzwerke sind keine statischen Gebilde, sondern in einem ständigen Fluß der Veränderung. Zum einen weisen sie eine natürliche inhärente Dynamik im Lebenslauf auf, die i.d.R. durch einen u-förmigen Verlauf gekennzeichnet ist. Eine Reihe von Studien hat gezeigt, daß Netzwerke im Lebenslauf zunächst größer werden - so kommen engere Freunde, aber auch Bekannte an den charakteristischen Wendepunkten wie Berufseintritt und -wechsel, Heirat, Geburt des ersten Kindes etc. hinzu -, um im letzten Lebensdrittel wieder zu schrumpfen, d. h., Kontaktverluste werden nur noch in abnehmendem Maße und schließlich gar nicht mehr kompensiert (Fischer 1982, Petzold 1994e). Im mittleren Alter findet sich i.d.R. eine relative Konstanz des Netzwerkumfangs bei jedoch sich verändernder Zusammensetzung in Abhängigkeit vor allem des Familienzyklus' (Stueve und Gerson 1977). Ähnlich wird auch bei einem neueren Konzept in der Forschung und in der interventiven Praxis der Karrierebegleitung als Weggeleit (Petzold, Henschel 1991), das Unterstützungsnetzwerke als Geleitschutz, als 'convoy' im Sinne eines "protektiven Faktors" bzw. Prozesses über die gesamte Lebensspanne ansieht (Petzold 1995 a, idem, Goffin, Oudhof 1993), von einer Stabilität zumindest grundsätzlicher Unterstützungsfunktionen auch bei deren wechselnder Zusammensetzung ausgegangen (Antonucci 1985, Antonucci und Akiyama 1994, Kahn und Antonucci 1980, Levitt 1991, Udris et al. 1992, Petzold 1995a).

Zum anderen können Veränderungen im sozialen Netzwerk als Folge einschneidender Life-Events auftreten wie Verlust des Partners, Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, chronischer Erkrankungen und den damit korrespondierenden Folgen wie physische Mobilitätseinschränkungen, Schmerzen, etc., also Ereignissen, die von den betroffenen Personen erhebliche Anpassungsleistungen verlangen, Auswirkungen einer veränderten Zusammensetzung des Netzwerkes oder einer veränderten Funktion einer Beziehung, deren Auswirkungen auf das Individuum erst ansatzweise geklärt und die empirischen Befunde hierzu inkonsistent sind (Eckenrode und Gore 1981, Hays und Oxley 1986, Minor 1983, Röhrle 1994, Stueve und Gerson 1977, Thoits 1982).

Soziale und psychologische Bedürfnisse eines Individuums können sich im Zeitverlauf ändern, und Bedürfnisse nach adäquaterer Unterstützung passen dann oft nicht mehr mit den im Netzwerk vorhandenen Ressourcen zusammen

Durch Neuentstehung oder Verschärfung von Problemlagen wie bspw. bei Ausbruch einer chronischen Erkrankung kann es etwa zu einem akut erweiterten Informationsbedarf kommen (Finlayson und Mc Ewen 1977). De Ruiter et al. (1993) beobachteten bei Krebskranken eine quantitative Ausdehnung der Netzwerke, um aus balancetaktischen Gründen einzelne Beziehungen nicht zu überlasten.

Minor (1983) untersuchte über drei Meßzeitpunkte im halbjährigen Abstand hinweg die Veränderung von Netzwerken Heroinabhängiger. Während die Zusammensetzung der Netzwerke über die Meßzeitpunkte relativ konstant blieb (nahe Verwandte knapp 40%, Freunde ca. ein Drittel, professionelle Kontakte knapp 20% - bestanden die Netzwerke am letzten Erhebungszeitpunkt nur noch zu einem Drittel aus identischen Personen. 75% dieses stabilen Netzwerkanteils waren nahe Verwandte. Schmidt et al. untersuchten die Netzwerke HIV-Kranker und fanden im Beobachtungszeitraum der Studie (18 Monate) keine Abnahme der Beziehungen.

Weitere Ergebnisse liegen aus Untersuchungen von Netzwerken Geschiedener vor. Bankoff (1983) bspw. fand bei Witwen in der ersten Trauerphase eine klare Preferierung der Eltern als emotionale Unterstützer, während diese Rolle in einer späteren Phase von Freunden (mit auch anderen Formen der Unterstützung) übernommen wurde. Wilcox (1981) untersuchte bei geschiedenen Frauen die Bewältigung ihrer Scheidung und fand größere psychische Probleme in den Fällen, in denen kleine, dichte Netzwerke mit vielen (mit dem Ehemann) gemeinsamen Personen (nahe Verwandte und Freunde) bestanden hatten, die in der Situation anch der Scheidung nicht mehr für emotionale Unterstützung zur Verfügung standen resp. gemieden wurden. Rands (1988) fand in den Netzwerken Geschiedener nach knapp zwei Jahren nur zu etwa der Hälfte noch identische Personen vor. Insbesondere die Kontakte zu Verwandten des Expartners wurden abgebrochen und die Kontakte zu Paaren reduziert, während die Zahl der Freunde konstant blieb. Diese Veränderungen spielten sich dabei zum Großteil direkt nach der Scheidung ab.

Eine Reihe von Autoren konnte zwar einen Zusammenhang zwischen zunehmender Chronizität einer Erkrankung und einer Tendenz zur Verarmung des Netzwerkes bei psychisch Erkrankten beobachten (Ratcliffe 1978, Angermeyer und Lammers 1986, Müller et al. 1986), jedoch sind auch hier die Ergebnisse heterogen. Ibes und Klusmann (1989) bspw. fanden bei chronisch psychisch Kranken zwar weniger emotional enge Beziehungen und eine geringere Anzahl von Funktionen der wichtigsten Person im Netzwerk im Vergleich zu Neuerkrankten, jedoch waren die Netzwerke insgesamt nicht kleiner, und es wurden auch nicht weniger Quellen sozialer Unterstützung genannt.

Da die meisten Studien als Querschnittstudien angelegt sind, lassen sich jedoch keine Aussagen über die Kausalität der Beziehung zwischen der Dauer der psychiatrischen Erkrankung und dem Zustand der sozialen Netzwerke machen. Die wenigen existierenden Längsschnittstudien weisen allerdings auf eine (schwache) Tendenz hin, defizitäre Netzwerkstrukturen eher als Folge denn als Ursache psychischer Störungen zu betrachten (z. B. Billings und Moos 1982, 1985). Letztendlich erscheint eine Wechselbeziehung plausibel: Wenn soziale Netzwerke bereits Erosionen aufweisen, können sich in der Folge belastende Einflüsse möglicherweise durchschlagender auswirken als bei "normal" belastbaren Netzwerken. Verfügen psychisch Erkrankte zudem nur in geringem Ausmaß über die notwendigen sozialen Kompetenzen, bestehende Netzwerkkontakte aufrechtzuerhalten resp. neue zu knüpfen, kann eine soziale Isolierungsspirale in Gang gesetzt werden.

 

3. Soziale Netzwerke im Kontext von Psychotherapie

Ergebnisse zu den Auswirkungen soziale Netzwerker uind sozialer Unterstützung liegen zu einigen großen Störungsbildern in der Psychotherapie wie depressiven Störungen, Angststörungen, Eßstörungen, Alkoholprobllematik und Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises vor. Bei depressiven Störungen etwa wurde eine höhere Wahrscheinlichkeit der Erst- und Wiedererkrankung sowie vermehrte Remissions- und Rückfallraten festgestellt, wenn Unterstützung durch Netzwerkmitglieder, insbesondere durch den Partner, fehlt (Brown und Harris 1978, Gotlib und Hammen 1992).

Mehrere Studien haben sich mit den Netzwerken psychisch kranker Patientenpopulationen befaßt, wobei die Ergebnislage hier heterogen ist. Während in einer Übersichtsarbeit von Beels et al. (1984) die Netzwerke schizophren Erkrankter als relativ klein, instabil und nur locker verbunden beschrieben wurden (vergl. auch Angermeyer 1989, Pattison et al. 1975, Pattison und Pattison 1981, Tolsdorf 1976), fanden sich in anderen Studien stärker verwandtschaftszentrierte Netzwerke mit entsprechend höherer Dichte sowie höheren Kontaktfrequenzen, allerdings auch weitgehend unverbundenen Nicht-Verwandtschafts-Subgruppen (Hammer 1981, Müller 1980, Veiel et al. 1989). In den verhältnismäßig dichten Netzwerken wurde zudem ein höheres Stressorpotential gefunden (Pattison et al. 1975). Veiel (1989) fand bei Suizidalen kleinere Netzwerke und Schmidt et al. (1992) bei HIV-Kranken.

Unterschiedlich fallen die Ergebnisse hinsichtlich interaktionaler Merkmale wie Multifunktionalität und Reziprozität aus. Die meisten Autoren fanden hier einen höheren Anteil asymmetrischer und multifunktionaler Beziehungen bei Personen mit verschiedenen psychischen Belastungen als in verschiedenen als in Vergleichsgruppen (Hammer 1981, Tolsdorf 1976, Veiel et al. 1989).

Die vorliegenden empirischen und theoretischen Arbeiten der Psychotherapieforschung lassen sich drei verschiedenen Phasen des therapeutischen Kontaktes zuordnen (vergl. Herrle 1998):

1) der Phase im Vorfeld therapeutischer Interventionen,

2) der Phase im Verlauf therapeutischer Interventionen,

3) bezogen auf den Therapieerfolg.

Zu 1) Mit zunehmender Komplexität und Unüberschaubarkeit des Therapiesektors steigt die Gefahr individuell suboptimaler Lösungen bei der Hilfesuche, so daß informelle Netzwerke als Zuweisungssysteme, d. h., als Vermittlungs- und Beratungsinstanzen ("screening and referral agents" - Booth und Babchuk 1972) zu professioneller (psychotherapeutischer) Hilfe entscheidenden Wert erlangen. Fragekomplexe wie "Welcher Therapeut arbeitet wie gut mit welchen Methoden und wurde von wem wie hilfreich und wie sympathisch empfunden?" eröffnen damit Entscheidungs- und Kalkulationshilfen und effektivieren die Suche nach einem geeigneten Angebot.

Dieser Bereich ist insbesondere Gegenstand der medizinsoziologischen Hilfesuchforschung, die soziale Netzwerke und die darin vorherrschenden Wertesysteme mit dem Zeitpunkt der Inanspruchnahme von Einrichtungen des Gesundheitswesens im präventiven, kurativen und rehabilitativen Bereich resp. ob diese überhaupt in Anspruch genommen werden, in Verbindung brachte (siehe zur Übersicht Gourash 1978, McKinlay 1981, Pescosolido 1991). Hier wurden Prozeßmodelle entwickelt, die einen gewissermaßen spiralförmigen Hilfesuchprozeß aus den primären Netzwerken heraus zu immer weiter entfernten und kompetenten Personen skizzieren, bis professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird.

In einer Reihe von Netzwerk-Studien wurden die Zugangswege zu psychatrischen und psychotherapeutischen Einrichtungen untersucht. Kadushin (1966) konnte in einer Ende der fünfziger Jahre an verschiedenen psychiatrischen Kliniken in New York durchgeführten Studie zeigen, daß die Psychotherapieinteressenten dann beschleunigt einen Psychotherapieplatz erhielten, wenn indirekte Verbindungsketten zu Personen bestanden, die der psychotherapeutischen 'Szene' zuordbar waren, also deren Ideen teilten und unterstützen und Erfahrung mit diesem Metier hatten und somit eine Quelle von Information und Beratung darstellten. Auch Horwitz (1977a, 1977b, 1978) konnte bei psychiatrischen Patienten einen Einfluß von Psychotherapieerfahrenen auf die Vermittlung nachweisen. Zudem wurden bei Patienten mit Netzwerken ohne enge Verwandten- aber vielen Freundeskontakten in höherem Ausmaß informelle Zugänge nachgewiesen als bei solchen, deren Netzwerke durch enge Verwandtenkontakte bei gleichzeitigem Fehlen von Freunden charakterisiert waren; in diesem Fall wurde die Inanspruchnahme durch das relativ hohe Ausmaß an sozialer Kontrolle auch eher verzögert. Hammer (1981) fand bei Schizophrenen einen Zusammenhang zwischen Netzwerk-Variablen und der Zeitspanne zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Kontaktaufnahme mit der Klinik.

Damit spielen zum einen bestimmte Beziehungstypen, in erster Linie Freunde und Verwandte, zum zweiten Personen mit 'first hand experiences' resp. einer Aufgeschlossenheit gegenüber einer PT und zum dritten die Struktur der jeweiligen persönlichen Netzwerke eine Rolle bei der Inanspruchnahme therapeutischer Hilfe. Defizitäre Netzwerke bspw. können ein Indiz für Motive des Hilfesuchenden sein, fehlende oder unzufriedenstellende Sozialkontakte mit einer PT zu kompensieren (z. B. Mitchell 1989). Netzwerke hoher Dichte tragen einerseits aufgrund eines "abgeschotteten", weitgehend redundanten Informationsstandes vermutlich wenig zu adäquaten Informationen über eine PT bei. Andererseits spielt aufgrund der hohen sozialen Kontrollfunktion die hier vorherrschende Einstellung gegenüber einer PT eine große Rolle: Ist diese kritisch, etwa, wenn eine PT als Konkurrenz zu vorhandenen Unterstützungsressourcen empfunden wird oder sich nicht mit der weithin verbreiteten Selbsthilfeideologie verträgt, so kann die Kontaktaufnahme mit einem Therapeuten verhindert oder zumindest hinauszögert werden. Offene Netzwerke dagegen ermöglichen es aufgrund des größeren verfügbaren Informationspools differenzierte Meinungen zu hören, frühzeitiger adäquatere Hilfe zu finden und letztlich auf unterstützende Kontakte bei der Entscheidungsfindung für eine PT bauen zu können, wie eine Studie von Bankhoff (1994) und auch die erwähnte Kadushins zeigt.

Zu 2) Phase im Verlauf therapeutischer Interventionen:

Wie die neuere Hilfesuchforschung gezeigt hat, endet der Einfluß sozialer Netzwerke keineswegs mit dem Eintritt ins professionelle System. Vielmehr ist von einer Einbettung professioneller Inanspruchnahmen in begleitende Prozesse der Information und Ratsuche im informellen Netzwerk auszugehen, in dem somit kontinuierlich Feed-Back erfolgt, Diagnosen abgeglichen werden, etc. und das damit zur "Therapy Managing Group" wird (Pescosolido 1992). Entsprechend kann davon ausgegangen werden, daß informelle Netzwerke auch Einfluß auf das therapeutische Geschehen, d. h., auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung, auf die Therapiedauer und evtl. Therapieabbrüche haben.

Wie im Abschnitt zuvor spielen auch in dieser Phase die vorhandenen Ressourcen im Netzwerk eine Rolle. So konnte bspw. Hammer (1963) in einer Studie über psychiatrisch betreute Patienten in New York nachweisen, daß diejenigen mit Beratungsressourcen in ihren sozialen Netzwerken in geringerem Ausmaß stationäre Aufenthalte benötigten.

Horvat und Luborsky (1993) gaben einen Überblick über die Bedeutung des (aktuellen und vergangenen) Beziehungskontextes des Patienten für die Gestaltung des therapeutischen Arbeitsbündnisses. Eine günstige Bewertung der Unterstützungsbeziehungen durch den Patienten scheint sich danach postiv auf das Engagement in der Therapie auszuwirken und umgekehrt.

Die Beziehungen zwischen Netzwerken und Therapieabbruch sind weniger klar, allerdings zeichnet sich hier ein Zusammenhang zwischen vermehrten Belastungen und einer Tendenz zum Therapieabbruch ab. Hierbei scheinen jedoch möglicherweise Hintergrundvariablen wie der therapeutische Kontext (ambulant vs. stationär), die Art des therapeutischen Verfahrens und auch, welche Beziehungen im informellen Netzwerk Relevanz in positiver oder negativer Hinsicht erlangen, eine Rolle zu spielen. Eine herausragende Rolle kommt jedenfalls dem Partner zu. Einer Studie von MacNair und Corazzini (1994) zufolge wiesen Abbrecher von Gruppentherapien vermehrt Konflikte insbesondere mit dem Partner auf. Dagegen fand Bankoff (1987), daß emotionale Unterstützung durch den Partner sich eher ungünstig auf den Verbleib in einer ambulanten Psychotherapie auswirkte, nicht aber die der Eltern oder Freunde. Moos (1990) konnte einen positiven Einfluß vieler intimer Bindungen ohne familiäre Konfliktpotentiale zeigen. In einer Studie von Cross et al. (1980), in der Personen, die eine Psychotherapie machten mit einer Wartekontrollgruppe verglichen wurden, suchten und erhielten erstere mehr informelle Hilfen aus einer größeren Anzahl verschiedener Netzwerk-'Sektoren'. Die Unterstützung durch die vorwiegend genannten Familienmitglieder, Verwandte und Freunde wurde nach Beginn der Behandlung nicht nur aufrechterhalten, sondern im Ausmaß sogar noch gesteigert.

Zu 3) Netzwerke und Therapieerfolg:

Auch in der PT-Forschung werden mit wachsender Tendenz Informationen über das soziale Umfeld herangezogen. Die in diesem Kontext vorliegenden Studien lassen sich differenzieren nach solchen, die Netzwerke als moderierende Variable und solche, die Netzerke als Indikatoren des Therapieerfolgs untersucht haben.

Erstere zeichnen eine insgesamt positive Beziehung zwischen der Verfügbarkeit und insbesondere der subjektiven Bewertung ihrer Unterstützungsressourcen (zur Übersicht: Herrle 1998), ein Effekt mithin, der auch in der Unterstützungsforschung als dominierend für Gesundheit angesehen wurde. Umgekehrt weisen Ergebnisse aus der klinischen Psychologie darauf hin, daß depressive Störungen durch Belastungen im sozialen Umfeld aufrechterhalten werden können (Coyne 1976). Bei dem auf den ersten Blick negativ erscheinenden gefundenen Zusammenhang zwischen dem Abbruch der Partnerbeziehung und einem günstigen Therapieoutcome (z. B. Corney 1987) ist zu berücksichtigen, inwieweit die Partnerbeziehung auch Ursache für die in der Therapie behandelten Belastungen ist.

Werden Netzwerke als Indikatoren des Therapieerfolgs betrachtet, so ist natürlich in Betracht zu ziehen, ob diese selbst ´Gegenstand der Intervention wurden, sei es primär oder beiläufig, oder ob das Netzwerk als zusätzliche Informationsquelle herangezogen, also gewissermaßen als Spiegel therapeutischer Bemühungen betrachtet wurde. Zudem sollte, ein banaler Hinweis, natürlich auch ein meßbarer, individueller Veränderungseffekt vorliegen.

Hier zeigen eine Reihe zu verschiedenen Therapiemethoden vorliegender Studien überraschend geringe (subjektiv wahrgenommene oder objektiv meßbare) Veränderungseffekte im Netzwerk (z. B. Kühner und Angermeyer 1994, Dadds und McHugh 1992). Ähnlich geringe Effekte im Netzwerk zeigten sich auch in einer Studie zu Integrativen Verfahren (Petzold et al. 1999), wo die Auswirkungen von einzeltherapeutischen Behandlungen mit Integrativer Therapie untersucht wurden. Ganz anders stellt sich die Situation bei spezifisch intendierten gruppen- und netzwerktherapeutischen Interventionen des Integrativen Ansatzes dar, wo in der Behandlung von drogenabhängigen Jugendlichen und von Alterspatienten eine quantitative Zuzunahme der Netzwerke durch die Therapie und eine Verbesserung der Beziehungsqualitäten gefunden werden konnte (Petzold 1979a, 1988v). Offenbar müssen die Interventionen gezielt netzwerkgerichtet sein und mit einer spezifischen netzwerktherapeutischen Interventionsmethodik ausgeführt werden, und es ist zu fragen, ob die einzeltherapeutisch arbeitenden Behandler in der Studie der Netzwerkperspektive nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt und sie methodisch nicht spezifisch genug angegangen haben, oder ob in der Tat gruppentherapeutische und netzwerktherapeutische Methoden (Petzold, Zander 1985) und die Einzelarbeit ergänzende Interventionen in situ (Petzold 1995a) erforderlich sind, um positive Effekte zu erziehlen.

Möglicherweise benötigen auch, wie etwa Moos (1990) resumierte, Veränderungen im sozialen Umfeld eine längere Reaktionszeit als solche individueller Symptomatiken, womit sich die Frage nach dem adäquaten Zeitpunkt der Erfassung sozialer Effekte stellt. In diese Richtung weisen Ergebnisse von Sims et al. (1993), die erst 18 Monate nach Beendigung, nicht aber bei Therapieende eines Interventionsprogrammes zur Behandlung von schweren neurotischen Störungen eine Erweiterung sozialer Unterstützungspotentiale feststellten.

Resumierend bleibt festzustellen, daß die vorliegenden Ergebnisse der hier erwähnten (und vieler weiterer) Studien sich auf eine sehr heterogene Datenlage beziehen, etwa hinsichtlich spezifischer Störungen, bestimmter Settings, der verwendeten therapeutischen Verfahren, deren Dauer, der Höhe des jeweiligen Outcomes, der Verfahren zur Erfassung sozialer Effekte, der jeweils berücksichtigten Art sozialer Unterstützung und deren Wahrnehmung, so daß eine ähnlich unbefriedigende Situation wie in der übrigen Unterstützungsforschung besteht und allgemein geltende Schlußfolgerungen in diesem Kontext noch verfrüht erscheinen.

 

4. Erhebungsverfahren sozialer Netzwerke

Für die Untersuchung eines sozialen Beziehungssystems hat sich die egozentrierte Netzwerkanalyse als die einfachste und praktikableste Form erwiesen und ist deshalb wohl auch die verbreitetste Methode in der gesundheitsbezogenen Sozialforschung. Hier wird ein Netzwerk um eine fokale Person herum bestehend gedacht, von der konkret erfolgte wie auch hypothetische Unterstützungssituationen abgefragt und die von ihr genannten Personen dann notiert werden (Burt 1984).

Die grundsätzliche Problematik der Erfassung von sozialer Unterstützung kennzeichnete Lieberman (1986: 462): "To try to capture relationsships that are fluid and that change over time with even a well designed questionaire that is static and represents one point (or at best several points) in time in order to build a model of interpersonal relationsships is challenging. Building a framework that will be sufficiently suitale to provide us with a differentiated understanding of the nature of social supports may be unachievable".

Es ist an dieser Stelle daher wichtig zu betonen, daß der erhaltene Ausschnitt aus der Menge der Sozialbeziehungen letztlich immer ein soziales Artefakt vor, und zwar in mehrerer Hinsicht:

Zum einen ist abhängig von der Wahl der eingesetzten Namensgeneratoren. Hier gilt es, eine Kombination zu finden, die den Gegenstand der jeweiligen Fragestellung möglichst adäquat und sparsam abbildet, wobei in der Praxis fast immer Kompromisse hinsichtlich einer ökonomischen Beschränkung des Erhebungsaufwandes und etwa Reliabilitätserwägungen zu machen sind.

Zum zweiten basiert er immer auf der subjektiven Wahrnehmung der Befragten, womit Faktoren wie Reliabilität und Validität der Angaben, die aktuelle (psychische) Verfassung oder der aktuelle Status der Beziehung zu einer bestimmten Person Einfluß nehmen.

Zum dritten erfolgen Netzwerkuntersuchungen i.d.R. mit Querschnittsdesigns, d. h., Person werden nur einmal (i.d.R.) retrospektiv zu ihrem sozialen Netzwerk befragt, womit nur ein Momentausschnitt aus den sozialen Strukturen, gleichsam einem angehaltenen Film, erhascht wird. Dies bedeutet, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt eine sehr spezifische und wahrscheinlich einmalige Personenkonstellation erfaßt wird.

Veränderungen können strukturelle, interaktionale und funktionale Aspekte des Netzwerkes betreffen, zudem kann interessierieren, inwieweit ein Netzwerk zu einem späteren Erhebungszeitpunkt identische oder neue Personen beinhaltet resp. welche Personen nicht mehr als Mitglied betrachtet werden. Ferner können Transformation sozialer Beziehungen erfolgen (z. B. schwache in starke Beziehungen und damit von ein- zu multifunktionalen unterstützungsleistungen, Veränderung einer sozialen Rolle, usw..

Zur Erfassung von Netzwerkveränderungen sind daher mehrere Erhebungszeitpunkte, zu deren Beurteilung zudem Vergleichsangaben aus anderen Studien unentbehrlich.

Schließlich ist auch der Einfluß von Drittvariablen zu berücksichtigen: Frauen scheinen stringentere Kriterien anzulegen, welche Qualität eine Beziehung haben muß, um als dem eigenen Netzwerk zugehörig definiert zu werden (Hammer 1984) und scheinen auch in geringerem Ausmaß emotionale Zuneigung, Bestätigung oder instrumentelle Unterstützung wahrzunehmen als Männer (Gulick 1994).

Im folgenden soll eine kurze Übersicht über bestehende Erhebungsverfahren gegeben werden und hieraus einige Anhaltspunkte für eine in der Praxis durchführbare Netzwerk-Diagnostik abgeleitet werden.

Grob lassen sich unter den existierenden Verfahren, je nach Forschungsinteresse, zwei Vorgehensweisen unterscheiden:

Zum einen die von Personenmerkmalen abstrahierte, rein quantitative Erfassung von Unterstützungspersonen, die mit einfachen Summen-Scores das Unterstützungspotential mißt. Angermeyer und Klusmann (1989) haben diesen Versuch mit einem Breitbandmedikament vergleichen, dessen Zusammensetzung nicht nur unbekannt, sondern auch von Packung zu Packung verschieden ist. Entsprechend stellte auch Veiel (1989) fest, daß die Erfassung sozialer Unterstützung mit Hilfe von Summenwerten "... eine Homogenität vor[täuscht], die der tatsächlichen Vielfalt sozialer Interaktionsformen nicht entspricht", wodurch differenziertere resp. feinere Wirkmechanismen verdeckt werden. Die in verschiedenen Forschungsarbeiten auf diese Weise erhaltenen Ergebnisse waren insofern widerprüchlich, so daß es sinnvoll erscheint, verschiedene Unterstützungsleistungen auch separat zu untersuchen.

Zum zweiten solche Verfahren, die soziale Unterstützung im Kontext des jeweiligen sozialen Netzwerkes verorten und somit auch Personen- und Beziehungsmerkmale erfassen. Bei diesem Verfahren finden sich wiederum zwei Varianten: Die Beschränkung auf die reine Erfassung von Unterstützungspersonen und ein quasi zweistufiges Verfahren, in dem zuerst z. B. nach für den Interviewten wichtigen Personen oder nach Verwandten gefragt wird und dann erst nach unterstützenden Leistungen von diesen, womit sich auch nicht unterstützende Beziehungen erfassen lassen.

Auch innerhalb dieser grob skizzierten Richtungen sind natürlich zahlreiche weitere Differenzierungen möglich und natürlich auch erfolgt.

Als Spiegelbild der uneinheitlichen Konzeptualisierungen sozialer Unterstützung sind auch die Schwerpunkte möglicher Operationalisierungen unterschiedlich gesetzt worden. So wird soziale Unterstützung mal als tatsächlich erfolgte, mal als wahrgenommene, potentiell verfügbare (Heller und Swindle 1983, Sarason et al. 1991), als subjektive Zufriedenheit (House 1981, Turner 1983) oder als Bewertung deren Adäquatheit oder Effektivität (Barrera 1981, Dunkel-Schetter und Bennett 1990, Eckenrode 1983, Henderson et al. 1981, House et al. 1988, Schwarzer und Leppin 1989, Schwarzer 1994, Vaux 1988) aufgefaßt. Turner (1983: 127) schätzte diese Variante als "the most central and significant and objective"ein.

Die meisten Studien haben soziale Unterstützungsleistungen in der psychologisch-kognivistischen Tradition Lewins, Kellys oder Cobbs oder im Gefolge phänomenologischer Ansätze als eine Kognition resp. subjektive Überzeugung, im Notfall über die entsprechenden Ressourcen zu verfügen und damit aus der deutenden Perspektive der Hilferezipienten konzipiert. Damit besteht allerdings ein Konfundierungsproblem, da zum einen nahezu alle Maße wahrgenommener Unterstützung relativ hoch untereinander als auch mit Persönlichkeitsvariablen wie Selbstwertgefühl, Extraversion, etc. korrelieren (Sarason et al. 1987). Daraus erwächst die Gefahr, daß die Qualität sozialer Unterstützung als Zufriedenheit des Hilfeempfängers und damit letztlich als Persönlichkeitsmerkmal operationalisiert wird, was von einigen Autoren als Kernproblem der Unterstützungsforschung angesehen wird (Veiel 1987a). Zum anderen hat sich wahrgenommene Unterstützung als von mehreren Faktoren abhängig erwiesen: So ist es bspw. an Unterstützungserfahrungen in der Vergangenheit gekoppelt (Laireiter und Baumann 1992). Zudem sind geschlechtsspezifische Unterschiede zu berücksichtigen: Männer scheinen in höherem Ausmaß emotionale Zuneigung, Bestätigung oder instrumentelle Unterstützung wahrzunehmen als Frauen (Gulick 1994). Zu beachten ist auch, daß von anderen Personen unaufgefordert angebotene Hilfe nicht erfaßt wird (Brown 1978).

Generell spielen in dieser Erhebungsvariante Wunschvorstellungen, Einsamkeitsgefühle, Scham und ähnliche eine größere Rolle und könner daher die Validität der Angaben beeinflussen.

Optimal sind Verfahren, die zwischen im Netzwerk latent vorhandenen, aktivierbaren sozialen Ressourcen und in Bedarfssituationen tatsächlich aktivierten Unterstützern unterscheiden (Eckenrode 1983, Lin 1982, 1986). Letztere Variante ist jedoch, vermutlich aufgrund des methodischen und zeitlichen Aufwands, zumeist vernachlässigt worden.

Eine Reihe von Autoren forderte zudem, bei der Bemessung sozialer Unterstützung nach Alltags- und Belastungs- resp. Krisensituationen zu differenzen und hierfür getrennte Taxonomien zu entwickeln (Laireiter 1993, Schwarzer und Leppin 1989, Veiel 1985), was aufgrund relativ hoher methodischer Anforderungen und der Spezifität unterschiedlicher Belastungssituationen bisher jedoch kaum umgesetzt wurde.

Mittlerweile steht auch in der deutschsprachigen Psychologie eine große Auswahl an teils validierten, teils auch übersetzten Verfahren zur Diagnostik von 'Social Support' zur Verfügung, die sich in Inhalt, Aufbau, Methodik und Elaboriertheit jedoch z. T. erheblich unterscheiden und daher kaum miteinander vergleichbar sind. Sommer und Fydrich (1989: 39) machen aus dieser Not eine Tugend, wenn sie dafür plädieren, daß es beim derzeitigen Stand der Forschung eben sinnvoll erscheint, weiter Erfahrungen mit unterschiedlichen Verfahren zu sammeln.

Belastungsinduzierende Merkmale sozialer Netzwerke und Unterstützung wurden in der Psychotherapieforschung nur selten erfaßt. Vorschläge einer Taxonomie belastender Interaktionen (Laireiter und Lettner 1992) oder Belastungsgrundtypen wie die bereits erwähnten von Lazarus und Folkmann (1984) sind bisher nicht empirisch validiert, aufwendig in der Umsetzung und daher allenfalls als Orientierung hilfreich. Entsprechend haben sich nur wenige 'Support'-Meßinstrumente explizit belastenden Beziehungen (Barrera 1981, Baumann et al. 1987b, Frankel 1990) oder alltäglichen Belastungen (Brown und Harris 1978, Kanner et al. 1981, Sternbach 1986) zugewandt. Die Social Mileu Scales von Frankel, in denen Unterstützungsdefiizite anhand enttäuschter Unterstützungserwartungen sowie problematische Beziehungen erfaßt werden sind ein Beispiel für die erstgenannte Variante. Sternbach entwickelte eine 'hassles scale', die "irritable, frustrating, distressing demands that to some degree characterize everyday transactions with the environment") erfaßt.

 

5. Netzwerkdiagnostik und Netzwerktherapie im Integrativen Verfahren

Im Unterschied zum amerikanischen Bereich, wo die "Praxis des ‘networking’ und des ‘support marshaling’ [...] mittlerweile zum verbreiteten Handwerkszeug von BeraterInnen, TherapeutInnen ... oder andereren sozialen Berufgruppen" gehört (Röhrle et al. 1998, 7), haben Netzwerkinterventionen im deutschsprachigen Bereich leider immer noch wenig Verbreitung gefunden. "Viel wird auch bei uns über Netzwerkarbeit geredet und geschrieben, aber offenbar recht wenig praktisch versucht und getan ... Noch seltener wird das wenige Getane angemessen evaluiert und in seinen Auswirkungen methodisch kontrolliert" (ibid.). Die ideologische Festgelegtheit der Mehrzahl der psychotherapeutischen Schulen, die dominante Orientierung am psychoanalytischen und am medizinalisierten Modell (Petzold, Orth 1999) ist hier als ein wichtiger dysfunktionaler Hintergrund zu sehen. Hinzu kommt die Forschungsfeindlichkeit (Grawe 1992) eines gewissen humanistisch-psychologischen und tiefenpsychologischen Feldes, das die Ergebnisse des "social network research" nicht rezipiert hat und damit nicht über interessante Fakten informiert ist, wie sie z.B. die Metaanalyse von 33 auswertbaren Studien (aus 227) durch Röhrle und Sommer (1998) herausgearbeitet hat, daß nämlich

- Netzwerkinterventionen sich in ihrer Effektivität nicht von vergleichbaren Behandlungansätzen (z.B. kognitiv-behavioralen) unterscheiden,

- in Studien sich vielfach hohe mittlere Effektstärken im Vergleich zu Kontrollgruppen nachweisen lassen,

- der Vergleich mit herkömmlichen Behandlungsgruppen unmittelbar und im follow up eine (zwar nur geringe) Überlegenheit von netzwerkorientierten Interventionen deutlich macht,

-. in Nachuntersuchungen mindestens 3 Monate nach Abschluß noch eine moderate mittlere Effektstärke bei inhomogner Datenbasis feststellbar ist,

- kurzfristige Netzwerkinterventionen weniger effektiv zu sein scheinen wie langfristige,

-. Risikogruppen besonders von netzwerkorientierten Interventionen profitieren,

-. Frauen gleichfalls von solchen Interventionen besonderen Nutzen haben

- wie auch bestimmte Zielgruppen (z.B. Psychosmatik-, Drogen-, AdipositaspatientInnen).

- Netzwerkinterventionen können auch schädigende Effekte haben.

Die Schlußfolgerung der Autoren: "Annehmbare Effektstärken wurden vor allem im Vergleich zu Kontrollgruppen ohne Behandlung deutlich. Die dabei erreichten Effektstärken sind psychotherapeutischen oder präventiven Maßnahmen ebenbürtig oder aber überlegen" (Röhrle, Sommer 1998, 39), wobei durch die Vermischung von herkömmlichen mit Netzwerkinterventionen in vielen Studien, der eigentliche Netzwerkeffekt oft unklar bleibt. Es liegt hier eine ähnliche Situation vor, wie man sie von den Vergleichen zwischen Selbsthilfe bzw. Laientherapien und professionell durchgeführten Psychotherapien kennt: die Effekte unterscheiden sich nicht sehr (Durlak 1979, Gunzelmann et al. 1987, Berman, Norton 1985), wobei man, wie auch die Nachfolgediskussion zeigt (gerade auch zur Frage der unspezifischen Wirkfaktoren , Märtens, Petzold 1997) Feinstrukturen diskutieren und weiter untersuchen muß (Petzold 1992g, 986ff). Aber gerade mit Blick auf Synergieeffekte und Anreicherungsmomente spricht vieles dafür, psychotherapeutische Maßnahmen durch sozialpsychologisch fundierte, z.B. Netzwerkinterventionen zu ergänzen (Brehm, Smith 1986) oder - wie in der Integrativen Therapie mit Netzwerkperspektiven durchzuführen (Petzold 1995a, 1993p). Bei bestimmten Patientengruppen (schwere depressive und Angststörungen, Borderline-Persönlichkeits- und posttraumatische Belastungsstörungen, Alters- und Drogenpatienten) besteht aufgrund der starken Erosion von Netzwerken (Gotlib, Hammen 1992, Nestmann, Wehner 1998, Baumann et al. 1987, Feineis 1998) eine klare Indikation für Netzwerkarbeit, besonders da fehlende soziale Unterstützung aufgrund von defizienten, toxischen und ressourcenarmen Netzwerken das Risiko ungünstiger Behandlungsverläufe, von Rückfallgefährdung und Krisen erhöht (Brugha et al. 1990, Sherbourne et al. 1995).

Kenntnis der Netzwerksituation hat auf jeden Fall auch Auswirkungen auf Voraussagen für die Therapiestratifikation, Therapieprozesse und -effekte (Bankoff, Howard 1992). Supportarme Netzwerke veringern Abbruchraten. Kooperative Netzwerke begünstigen Therapiefortschritte. Positive Therapieverläufe fördern die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Unterstützung zu suchen und zu nutzen ( Avery, Thiessen 1982, Cross et al. 1980). Besonders eindrucksvoll sind die Ergebnisse der bekannten Longitudinaluntersuchung von Billings und Moos (1985) bei unipolar depressiven Patienten (N=424), deren Symptomatik und Selbstwertgefühl, aber auch deren Kontakthäufigkeit in ihren Netzwerken sich durch die Therapie verbesserten (ohne daß netzwerktherapeutisch interveniert wurde). In der Nachuntersuchung erwies sich die familiäre Unterstützung und die Netzwerksituation bei Behandlungsende als der wichtigste Prädikator für die Stabilität der Pazienten bzw. positiver Behandlungsergebisse erwies. Das muß zu der Konklusion führen, daß man nicht nur auf "beiläufige Netzwerkinterventionen" (Röhrle, Sommer 1998, 17) und Zufallseffekte hoffen sollte, sondern aktiv "network compliance" suchen und die Netzwerke adäquat beraten, stützen, einbeziehen muß. Dafür ist es wichtig für PsychotherapeutInnen wichtig, auch therapierelevante Ergebnisse der Netzwerkforschung kritisch/selbstkritisch zu befragen, da die Artefaktgefahr erheblich ist. Wird z.B. gesagt, daß emotionale Unterstützung durch den Partner oder durch die Familie sich für die Aufnahme oder Durchführung von Therapien

abträglich erweisen (vgl. in Röhrle et al. 1998, 20, 54f), so muß man neben der Reverviertheit durch Uninformiertheit und (z. T. berechtigten) Stigmatisierungsbefürchtungen doch auch Psychotherapieideologien in Rechnung stellen, die Partnern, Eltern, den Herkunftsfamilien gegenüber Vorurteile haben (toxic parents, borderlinogne Mütter, dominante Partnerinnen, Koabhängige, vgl. Petzold, Orth 1999, Rennert 1990). Deartige Vorbehalte führen zu Vorbehalten, die sich dann auch in Untersuchungen widerspiegeln können. Bankoff (1994) konnte mit ihrer sehr differenzierten Untersuchung bei erwachsenen Psychotherapiepatienten zeigen, daß diese sehr wohl gut sozial eingebettet sind und von ihrem Netzwerk in ihrer Entscheidung unterstützt wurden.

Grundlage von adjunktiven oder integrierten Netzwerkinterventionen durch PsychotherapeutInnen ist eine positive Einstellung zum Netzwerk, ein Interesse an seinen Belastungen und seinem Leiden (auch durch den Patienten), ein Wissen um seine Ressourcen und Potentiale, eine Bereitschaft es virtuell und real einzubeziehen - (auch in einer "Einzeltherapie, die eigentlich ja eine "dyadische" Behandlungssituation ist, ist man immer ein "Netzwerktherapeut", denn man wirkt über den Patienten in das Netzwerk hinein und man wird als Therapeut selbst Teil des Patientennetzwerkes. Für dieses sollte man nicht anonym bleiben -etwa durch Schweigegebote: Freudzitat. Soche offenen oder verdeckten Haltungen verhindern "network compliance".

Die Berücksichtigung von Netzwerkperspektiven, Netzwerkdiagnostik und Netzwerktherapie - zunächst in der Tradition Morenos (1934, Petzold, Schulwitz 1972, Petzold 1973d, g,1982b), bald aber schon mit eigenständigen Entwicklungen - ist seit jeher Bestandteil des Integrativen Therapieverfahrens (idem 1979a, 1994e). Dabei wurde stets der Anschluß an sozialwissenschaftliche Forschung gesucht, eine theoretische Kompatibilität zwischen den verfahrensspezifischen und sozialpsychologischen Konzepten angestrebt und eine konsistente methodische Umsetzung für die klinische psychotherapeutische und soziotherapeutische Praxis erarbeitet (Petzold 1979k, 1985a, 1997p). Das hatte zwei Entwicklungen zur Folge: einerseits z.B. die Erarbeitung eines eigenständigen Konzeptes von "lebensweltorientierter Psychotherapie" (idem 1993a, p) und "Soziotherapie" (idem 1997c, Petzold, Petzold 1993a) mit einer integrativen netzwerkmethodischen Praxeologie und andererseits die Erarbeitung von netzwerkbezogenen Forschungsinstrumenten. Beide Entwicklungen sollen für die Umsetzung von Netzwerktheorie und -forschung in der Psychotherapie exemplarisch dargestellt werden.

5.1 Klinisch-praxeologische Perspektiven von netzwerktherapeutischen Interventionen in der Integrativen Therapie

In der Integrativen Therapie wird unter evolutionsbiologischer Perspektive der Mensch als eine in Gruppen lebende und durch wechselseitige Unterstützung (vgl. Darwin 1872, Kropotkin 1902, Gehlen 1986) überlebende Spezies gesehen. Von ihren anthropologischen Grundlagen her wird er -genderspezifisch Mann und Frau - als ein in soziale Beziehungen und ökologische Kontexte eingebundenes Wesen betrachtet. Er ist also wesensmäßig ein Koexistierender (Petzold 1992a, 494ff), ein "personales System", daß - so die persönlichkeitstheoretischen Ausführungen - "aus der Interaktion mit anderen Systemen seine Identität gewinnt" (vgl idem 1998a, 265, 1992a, 528ff). Diese Position wird in einer differenzierten, forschungsgestützten entwicklungspsychologischen Konzeptualisierung untermauert (ibid. 649 - 700), die schon für die Säuglingszeit über die Mutter-Kind-Dyade hinausgehende Netzwerkeinflüsse als grundlegend für die Persönlichkeitsentwicklung betrachtet (ibid. 668ff, 728f, Petzold, van Beek, van der Hoek 1995). Entwicklung wird als lebenslanger Enkulturations- und Sozialisationsprozeß (idem 1992a, 536 ff, Dubar 1998, Hurrelmann 1995, Fend 1970, Rutter, Rutter 1992) durch ökologische Einflüsse und Interaktionen des sozialen Rollenspiels (Bronfenbrenner 1979, 1986, Mead 1934, Petzold, Mathias 1983) in ressourcenreichen, protektiven und/oder defizienten, schädigenden sozioökologischen Kontexten/Netzwerken gesehen (Petzold, Goffin, Oudhof 1993), in denen sich auf der biologischen Grundlage des Organismus aus einem archaischen "Leibselbst" aufgrund von Fremdattributionen, ihren emotionalen und kognitiven Bewertungen (valuation, appraisal) durch ein heranreifendes Ich und durch seine Selbstattributionen bei einem guten Lebensverlauf ein reifes Selbst mit einer einer flexiblen, transversalen und sich zunehmend gegenüber sozialisatorischen Determinierungen emanzipierenden Identität herausbildet (idem 1992a, 534, 1998a, 275 ff): Lebenslange "identitätsstiftende Prozesse vollziehen sich im Interaktions-/Kommunikationsgeschehen von sozialen Netzwerken als Konvois mit ihren kollektiven sozialen Welten (cognitive social worlds) über die Zeit als Identitätsarbeit..." (ibid. 265, 1991o), unterstützt durch die materiellen, informationalen und personalen Ressourcen im sozioökölogischen Kontext/Netzwerk, d.h. durch seine "supportive Valenz" (idem 1993a, 1279). Mit einem solchen metatheoretischen und theoretischen Hintergrund ist es evident, daß ein Bezug zu netzwerktheoretischen Konzepten und Praxeologien unerläßlich ist, und durch die Psychodramaausbildung von Petzold bei Jacob L. Moreno und Zerka T. Moreno u.a. 1968-1972 war dieser Bezug auch gegeben. Deshalb waren stets netzwerkdiagnostische und netzwerktherapeutische Momente in der Entwicklung der "Integrativen Therapie" bedeutsam, zunächst im Sinne der Soziometrie (Moreno 1934, 1953, Petzold 1979a) und der ökologischen Feldtheorie (Lewin 1963, Bronfenbrenner 1979, Petzold 1974k, ?? , Saup 1991) - später unter Einbezug der ökologischen Wahrnehmungstheorie und sozialökologischer Konzepte (Gibson 1979, Valenti, Pitteneger 19??, Petzold, van Beek, van deer Hoeck 1995) - dann mit Referenzen zu Modellen der Gemeindepsychologie, Gemeinwesenarbeit (Caplan , Killiea 1976, Petzold, Zander 1985), Selbsthilfebewegung und Arbeit in therapeutischen Gemeinschaften (Petzold, Vormann 1981, Petzold, Schobert 1991) sowie zur Gesundheitspsychologie (Antonovsky 1979, Becker 1995, Petzold et al. 1993), Soziotherapie und zum "social support research" (idem 1993a, 1263ff, 1997k, Röhrle 1994, Nestmann 1989). Die psychotherapeutische Arbeit mit Zielgruppen, für die Netzwerkarbeit besonders wesentlich ist: Kinder (Petzold, Schulwitz 1972, idem 1995a), drogenabhängige Jugendliche (idem 1974b. 1982v), alte Menschen (idem, Bubolz 1976, 1979, idem 1994e), hat über die Jahre hin zu elaborierten Konzepten für Theorie und Praxis geführt und zu einem sozialstrukturellen Netzwerkbegriff, wie er zu Eingang dieser Arbeit (1.) erläutert wurde. Er umfaßt nicht nur quantitative Parameter (Zahl der Netzwerkmitglieder), die Ressourcenlage, sondern auch die kognitive (appraisal) und emotionale (valuation) Bewertung von wahrgenommenen Ressourcen, Identitätsattributionen und Akten sozialer Unterstützung.

Will man die Theorie sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung in der Psychotherapie und ihre Praxeologie als Psychotherapie verwenden, ist es erforderlich, daß die therapeutische Konzeption mit diesen Ansätzen kompatibel ist. Psychoanalytische Abstinenz , die mit Freud ( ßßß????) Angehörige als Störfaktoren sieht und vor jeder Kooperation mit ihnen warnt, personzentrierte Dialogik, die wie manche humanistische Therapiekonzepte das "I and Thou in the Here and Now" (Perls 1969) in das Zentrum der Behandlung stellen, führen hier eher zu Problemen als etwa die psychodramatische Gruppenbehandlung, für die Moreno (1934) affirmiert: Psychotherapie geschieht, "wo ein Mensch zum therapeutischen Agens des anderern wird".

Bei systematischem Einbezug von Netzwerkarbeit in die Psychotherapie sollte man ein Gesamtkonzept entwickeln

5.2. "Zweidimensionales Netzwerk": Ein Instrument zur Erhebung sozialer Netzwerke in der ambulanten Psychotherapie

Im folgenden wird ein Erhebungsinstrument vorgestellt, wie es jüngst im Rahmen einer Studie zur Bewertung der Effektivität Integrativer Verfahren als zusätzliches Modul eingesetzt wurde ( zu dieser Studie Petzold et al. 1999). Primär ist es für die Netzwerkdiagnostik in der ambulanten Praxis entwickelt und eignet sich prinzipiell natürlich auch für andere therapeutische Verfahren.

Wenn Einflußfaktoren des sozialen Umfeldes im Kontext der ambulanten Psychotherapie untersucht werden sollen, so bedeutet dies immer ein Abwägen zwischen der Berücksichtigung des komplexen Zusammenspiels aller relevanten Faktoren, dem Vorhandensein validierter Instrumente und der Handhabbarkeit eines Instrumentes (Zeitaufwand, Akzeptanz beim Klienten, etc.). Die in der Netzwerk- und sozialen Unterstützungsforschung vorhandenen Instrumente zur Erfassung sozialer Netzwerke zeichnen sich, im Bemühen, möglichst viele Aspekte zu erfassen, durch relativ lange Item-Batterien aus und erfordern daher einen entsprechenden Zeitaufwand (Baumann et al. 1987a, Heitzmann und Kaplan 1988, Pfingstmann und Baumann 1987, Sommer und Fydrich 1989, Tardy 1985, Veiel und Baumann 1992). Zudem handelt es sich häufig um ad hoc und für spezifische Fragestellungen konstruierte Instrumente, zu denen Validitäts- und Reliabilitätsangaben häufig fehlen.

Hinsichtlich psychischer Gesundheit hat nur eine begrenzte Anzahl von Netzwerkmerkmalen empirische Evidenz erfahren (z. B. emotionale Unterstützung, intime Bindungen, Konfliktpotential - Röhrle 1994). Es fehlt mithin ein Instrument, daß für den behandelnden Therapeuten die relevanten Informationen auf prägnante Weise darzustellen in der Lage ist.

Für die Konzeption des hier vorgestellten "zweidimensionalen Netzwerkes" (Hass 1995) waren folgende Anforderungen maßgeblich:

- Einsetzbarkeit im Rahmen von Therapiestudien (kurze Ausfüllzeit: 4-7 Minuten, in Abhängigkeit der Anzahl genannter Netzwerkmitglieder),

- gute Verständlichkeit für die Klienten,

- für den Therapeuten schnelle Eintragbarkeit der Daten vom Fragebogen direkt in eine Graphikvorlage zur übersichtlichen und informativen Ergebnisdarstellung,

- wiederholbare Durchführbarkeit für Veränderungsmessungen.

Der verwendete Netzwerkgenerator ("... Personen, die zur Zeit in irgendeiner Weise in Ihrem Leben von Bedeutung sind, sei es in positiver, sei es in negativer Hinsicht") orientiert sich am Vorbild eines in einer amerikanischen Bevölkerungsumfrage (Burt 1984) eingesetzten Instrumentes. Die Formulierung "zur Zeit" verweist dabei auf die aktuelle soziale Situation, d. h., in der Vergangenheit erfolgte Kontakte oder Begebenheiten werden nur dann berücksichtigt, wenn ihre Auswirkungen andauern.

Die Anzahl der Netzwerkmitglieder wird unter Berücksichtigung eines zumutbaren Zeitaufwandes auf maximal zehn Personen limitiert. An ‘name-interpreter’-Variablen werden lediglich die Art der Beziehung, das Geschlecht sowie das jeweilige Unterstützungs- resp. Belastungspotential und die emotionale Nähe zur fokalen Person erfragt (siehe Fragebogen im Anhang).

Eine Fülle von Arbeiten der Unterstützungs- und der Netzwerkforschung hat sich mit der Klassifizierung sozialer Beziehungen beschäftigt und eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet (z. B. Rook und Pietromonaco 1987, Weiss 1974). Dabei haben sich zwei Dichothomien herauskristallisiert:

- enge, nahestehende vs. lockere, nicht nahestehende Beziehungen,

- unterstützende vs. belastende Beziehungen.

Zentral bei der Konzeption des hier vorgestellten Instrumentes ist die Annahme, daß jeweils ein Pol dieser Dimension zu einem bestimmten Zeitpunkt dominiert, so daß es für die Befragten möglich sein muß, für jede Person in ihrem Netzwerk anzugeben, ob die aktuelle Beziehung eher unterstützend oder belastend, eher emotional nah oder nicht nah empfunden wird.

Werden die beiden Dimensionen orthogonal zueinander in ein Diagramm eingetragen, ergibt sich eine Vierfeldertafel, aus der sich die Verteilung der Personen über die einzelnen Quadranten ablesen läßt.

Punkte oberhalb des Koordinatenursprungs bilden die emotional nahestehenden, Punkte unterhalb die nicht nahestehenden Personen ab. Punkte links des Koordinatenursprungs symbolisieren akute Belastungen in Beziehungen, Punkte rechts davon hingegen Ressourcen. Verschiedene Ausmaße einer Dimension werden durch entferntere oder nähere Plazierung am Koordinatenursprung abgebildet (Wertebereich 0-2), Neutralität in einer Dimension durch Abtragen auf der Geraden der anderen Dimension, Neutralität in beiden Dimensionen durch Abtragen im Zentrum.

In den jeweiligen Quadranten erscheinen die Personen mit den entsprechenden Merkmalskombinationen.

Das Instrument ist primär für diagnostische Zwecke konstruiert worden, möglicherweise kommen ihm aber auch prognostische Qualitäten zu. Hierzu fehlt es noch an Erfahrungen. Zudem bietet es die Möglichkeiten der Erfassung von Veränderungen im Zeitverlauf, bspw. zu Therapiebeginn, in der Therapiemitte und am Therapieende.

Für den Einsatz im Rahmen von PT-Studien ermöglicht das Instrument die Berechnung folgender Maßzahlen:

l quantitative Netzwerkmerkmale:

- Netzwerkumfang (limitiert auf max. zehn Personen),

- Netzwerkzusammensetzung (nach sozialen Rollen, z. B. Verwandte und Freunde), nach Geschlecht,

nach Anteilen gleich- oder gegengeschlechtlicher Personen;

l "qualitative" Netzwerkmerkmale:

- Anzahl/ Anteil belastender/ unterstützender Personen,

- Anzahl/ Anteil emotional naher/"ferner" Personen,

- durchschnittlicher Belastungs-/ Unterstützungsgehalt des Netzwerkes (ergibt sich aus der Multiplikation der Anzahl der unterstützenden resp. belastenden Personen mit der jeweiligen Ausprägung (Wertebereich: 0-20) dividiert durch die Anzahl aller genannten Netzwerkmitglieder. Dieser Wert kann natürlich auch lediglich für einen Teil der Netzwerkmitglieder, z. B. Freunde oder Verwandte, berechnet werden.

- durchschnittliches Ausmaß emotionaler Nähe (s.o.),

- aktuelle Unterstützungs-/ Belastungs-Kennziffer: Wie es die Anordnung auf derselben Skala auch nahelegt (siehe Fragebogen im Anhang), kann das jeweilige Unterstützungs- gegen das jeweilige Belastungspotential aufgerechnet werden. Ein positiver Wert indiziert ein Überwiegen des Unterstützungspotentials, ein negativer Wert ein Überwiegen des Belastungspotentials,

- Anzahl/ Anteil in einer oder beiden Dimensionen neutraler Personen,

- gegenwärtige Bedeutsamkeit der einzelnen Beziehungen für den Befragten (Indikator: Rangfolge der Nennungen);

Zudem können bestimmte Personen identifiziert werden (z. B. der Partner).

5.2. Erfahrungen mit dem Instrument: Akzeptanz, Validität und Reliabilität, Ergebnisse

1) Akzeptanz: Das Instrument wurde erstmals 1996 im Rahmen einer Studie zur "Effektivität methodenübergreifender, integrativer und erlebnisaktivierender therapeutischer Verfahren" eingesetzt. Dabei erfolgte auch eine Befragung der teilnehmenden Therapeut(inn)en zur Akzeptanz der Studie und Verständlichkeit der verschiedenen Instrumente, also wie sie mit den Fragebögen und der Durchführung der Studie zurechtkamen. Das Netzwerkinstrument erzielte dabei keine schlechteren Ergebnisse als die anderen Fragebogenbestandteile (SCL-90-R, IIP, u. a.). Die befragten Therapeuten Anzahl haben das Instrument allerdings nicht selbst ausgefüllt und waren beim Ausfüllen i.d.R. auch nicht dabei. Ihre Angaben beruhten auf ihrem von Klientenangaben gewonnenen Eindruck.

2) Reliabilität: Zur Überprüfung der Reliabilität wurden zwei Messungen in einer Kontrollgruppe Kölner Studenten im Hauptstudium der Psychologie herangezogen. Die Erhebung erfolgte zu zwei Zeitpunkten im Abstand von einem halben Jahr (Semesterbeginn WS 1998/99 und SS 1999). Die Daten der zweiten Erhebung liegen zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung noch nicht vor.

3) Validität: Zur Zeit noch nicht erfolgt. Für eine externe Validierung des Instruments kann bspw. das Inventar interpersonaler Probleme (IIP) herangezogen werden.

4) Ergebnisse aus einer Studie zur Effektivität Integrativer Psychotherapieverfahren (1996):

In der nachfolgenden Tabelle sind einige Ergebnisse der Netzwerkerhebung zum Zeitpunkt des Therapiebeginns (Erhebung erfolgte bis zur 2. Therapiestunde) im Vergleich zu einer Studentenpopulation (Köln 1998) sowie die Veränderungen bei den Psychotherapiepatienten nach im Mittel ca. 8 Monaten Therapiedauer wiedergegeben. Ausgewiesen ist die jeweilige Anzahl der Personen auf jeder Dimension, deren jeweiliger Anteil am Gesamtnetzwerk, das jeweils wahrgenommene Gesamtbelastungs- oder Unterstützungsgehalt im Netzwerk und die Verteilung der angegebenen Personen auf die vier Quadranten (neutrale Personen nicht berücksichtigt).

 

Abb. @: Netzwerkkennzahlen zu Therapiebeginn und Veränderungen zum Therapieende in %

 

IT-Patienten

(1996, n=87)

PT-Beginn

Studenten

(1998, n=19)

(1. Erhebung)

PT-Patienten: Veränderung gegenüber PT-Beginn in %

Gesamtnetzwerk (Anzahl)

8,4

9

-12%*

emotional nahestehende Personen

     

Anzahl:

6,2

7,3

-12,2%*

Anteil am Gesamtnetzwerk

74,7%

80%

+1%

"Vertrauenspotential"

9,6

10,7

-15,8%*

emotional "ferne" Personen:

     

Anzahl

2,19

1,6

-23%*

Anteil am Gesamtnetzwerk

23,8%

16%

-2%

unterstützende Personen

     

Anzahl

4,4

5,1

-9%

Anteil am Gesamtnetzwerk

51,9%

57%

+4,5%

Unterstützungspotential

6,4

6,9

-11,1%

belastende Personen

     

Anzahl

2,8

2,1

-12%*

Anteil am Gesamtnetzwerk

33,4%

24%

-1%

Belastungspotential

4,2

2,75

-21%*

Belegung der Quadranten

     

Quadrant I

45%

45%

+2,4%

Quadrant II

1,4%

3%

unverändert

Quadrant III

7,6%

2%

-1%

Quadrant IV

16%

15%

-1,6%

* signif. Veränderung (p < 0.05)

Die nachfolgend angegebenen Zahlen beziehen sich auf die PT-Patienten (Werte für die studentische Kontrollgruppe in Klammern). Zunächst zum Vergleich der beiden Gruppen:

Die PT-Patienten haben etwas kleinere Netzwerke. Die Ausschöpfungsquote der Vorgabe (max. 10 Personen) beträgt bei ihnen 84%, bei den Studenten 90%. Bei den "wichtigen" Netzwerkpersonen handelt es sich zu knapp 75% (80%) um emotional nahestehende und zu ca. knapp 24% (16%) um emotional "ferne" Personen. Damit gelingt auf dieser Dimension in beiden Populationen eine fast vollständige Dichothomisierung der Netzwerkmitglieder, da nur 1% (4%) als neutral bewertet wurden. Auf der anderen Dimension werden 52% (57%) als unterstützend, dagegen ca. 33% (24%) als belastend eingschätzt, womit hier der Anteil Neutraler mit 15% (19%) deutlich größer ausfällt.

Im Vergleich mit der Studentenpopulation zeigt sich, daß die PT-Patienten sowohl auf dem ‘emotionale Nähe’- als auch auf dem Unterstützungs-Pol Defizite aufweisen. D. h., sie haben einerseits weniger emotional nahestehende Personen - auch anteilig am Gesamtnetzwerk sowie ein geringeres "Vertrauenspotential" (resp. eine geringere Summe der Skalenwerte von emotionaler Nähe), andererseits weisen sie auch weniger unterstützende Personen - wiederum auch anteilig am Gesamtnetzwerk sowie auch eine geringeres Unterstützungspotential auf.

Auch auf dem Belastungspol weist die PT-Population absolut (2,8 vs. 2,1) und anteilig am Gesamtnetzwerk (33% vs. 24%) mehr belastende Personen auf, und auch die wahrgenommene Gesamtbelastung (Belastungspotential) ist mit einem Wert von 4,2 (2,75) deutlich höher.

PT-Patienten im Zeitvergleich: Gegenüber dem Therapiebeginn hat sich der Umfang des Netzwerkes um 12% verringert. Die Zahl der unterstützenden Personen sowie das Unterstützungspotential ging um jeweils ca. 10% zurück, der Anteil unterstützender Personen stieg hingegen geringfügig an.

Komplementär hierzu verringern sich auch alle Kennziffern der Belastungsdimension. Bei der Anzahl und der wahrgenommenen Gesamtbelastung ist dieser Effekt signifikant Der Umfang des Gesamtnetzwerkes bleibt praktisch konstant.

Paradoxerweise hat sich zudem die Anzahl emotional nahestehender Personen sowie das wahrgenommene Vertrauenspersonal signifikant verringert, wobei der Anteil emotional nahestehender Personen an allen Personen in etwa konstant bleibt.

Auch Kontakte zu nicht nahestehenden Personen haben sich signifikant verringert; ihr Anteil am Gesamtnetzwerk sinkt hingegen kaum.

Mit 45% (45%) zum ersten Erhebungszeitpunkt ist der Quadrant I erwartungsgemäß stark besetzt und steigt bei Therapieende geringfügig an. Es folgt mit 16% (15%) der Quadrant IV, dessen Besetzung praktisch konstant bleibt. Dagegen sind die Quadranten II und III in beiden Gruppen nur schwach besetzt und bleiben in der PT-Gruppe auch praktisch konstant. Quadrant III weist in der PT-Gruppe mit knapp 8% allerdings einen fast viermal so hohen Anteil aus wie in der Kontrollgruppe.

Die Daten weisen nach Therapieende eine Verschiebung der Unterstützungs-/ Belastungspotential-Kennziffer in Richtung des Unterstützungspols aus (von 2,66 auf 2,95).

Ob diese Ergebnisse durch die Wahl des Netzwerkgenerators bedingte methodische Artefakte sind oder eine soziale Realität ist, ließ sich mangels weiterer Erfahrungen mit dem Instrument nicht klären.

Gegenüber der 1996 eingesetzten Version sind aufgrund der mit dem Instrument gewonnenen Erfahrungen zudem einige kleinere Veränderungen geplant. Die wichtigste davon betrifft die getrennte Erhebung der Unterstüzungs- und der Belastungsdimension, um zu überprüfen, inwieweit hier auch zu einem konkreten Zeitpunkt evtl. doch parallele Effekte auftreten können.

5.3. Möglichkeiten der Interpretation

Im therapeutischen Kontext sind die Einzelwerte der Klienten natürlich ungleich interessanter, da erst dort "pathogene" Ausprägungen der Dimensionen resp. Belegungen der Quadranten auffallen. Diese hier zu präsentieren würde den Rahmen sprengen, jedoch sollen diesen Abschnitt beschließend noch einige Anregungen zur Interpretation des "zweidimensionalen Netzwerkes" gegeben werden.

Je nachdem, wie stark die einzelnen Quadranten besetzt sind, sollte die Aufmerksamkeit des Therapeuten verschiedenen Netzwerksektoren gelten. Selbiges gilt für evtl. Veränderungen der Belegung der einzelnen Quadranten im Zeitverlauf. Dabei ist natürlich eine Konfundierung mit Therapiezielen zu beachten. So kann bspw. eine zu Beginn der Therapie belastende Beziehung svom Patienten päter positiv bewertet werden, eben weil eines der in der Therapie thematisierten Anliegen z. B. 'Versöhnung' lautet. Ein weiteres Beispiel: Ein Netzwerkmitglied eines Patienten mit depressiven Störungen, das ebenfalls psychische Probleme hat, wird von diesem zunächst als unterstützend, im Verlauf der Therapie aber mehr und mehr als Belastung empfunden, weil es den Patienten daran hindert, seine (soziale) Situation zu verändern.

Auf eine für die psychische Gesundheit günstige Zusammensetzung des Netzwerkes weist die Besetzung der Quadranten I und II hin, auf eine weniger günstige hingegen die der beiden übrigen.

Bei den Personen in Quadrant I handelt es sich überlicherweise um das multifunktionale Kernnetzwerk, bestehend aus Familienmitgliedern sowie in der Nähe lebenden nahen Verwandten oder Freunden.

Quadrant II setzt sich aus Personen zusammen, die nicht dem primären, sondern dem sekundären sozialen Netzwerk angehören (schwache Beziehungen), welches sich der Literatur zufolge aus regelmäßigen Kontakten wie Arbeitskollegen und Nachbarn, aber auch aus Personen, denen man sporadisch, evtl. auch nur einmal begegnet, zusammensetzt.

Quadrant III stellt scheinbar den "Worst Case" dar: solche Beziehungen werden, wenn möglich, sofort abgebrochen. Häufig ist dies natürlich gar nicht möglich, und man muß sich notgedrungen in "dayly hassles", den täglichen kleinen aber dennoch streßerzeugenden Auseinandersetzungen, engagieren.

Quadrant IV schließlich enthält Beziehungen, die gerade durch die große persönliche Bedeutung und enge Verbundenheit Kontinuität haben, gleichzeitig aber enormen Druck ausüben können. Sie stellen somit ein viel größeres Belastungspotential dar als Personen aus Quadrant III.

Ich beschränke mich im folgenden auf die Quadranten II und IV, da gerade ihnen häufig zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Quadrant II: Diese Personen zeichnen sich durch häufig oberflächliche aber i.d.R. unproblematische Beziehungen aus. Damit stellen sie wichtige komplementäre Ressourcen zum Quadranten IV, also einer Situation der Belastung im dichten Kernnetzwerk, dar. Auch bietet sich hier ein Freiraum für das Ausprobieren neuer Rollen.

Granovetter (1973) sprach zudem von der "Stärke schwacher Beziehungen", da sie zum einen Zugänge zu weiteren Ressourcen auch über die Grenzen persönlicher Netzwerke hinweg herstellen oder erleichtern, zum anderen damit auch ein Potential für die Entwicklung von neuen Beziehungen und Freundschaften bilden. Dieses kann etwa im Fall eines Auseinanderbrechens des vorhandenen Netzwerkes (z. B. nach Beendigung einer Partnerschaft/ Scheidung) sehr wichtig sein. Interventionen zum "Auffüllen" dieses Netzwerksegmentes könnten bspw. auf die Vermittlung von Selbstbewußtsein, bestimmter "Skills" im kommunikativen Bereich, etc. gerichtet sein.

Wie aus der abgebildeten Tabelle ersichtlich, ist dieses Feld allerdings sowohl bei den PT-Patienten als auch bei den Studenten nur in einem sehr geringen Ausmaß belegt. (Bei letzteren spricht einiges dafür, daß dies durch die studentische Lebensform geprägt ist).

Quadrant IV: Hier besteht häufig die Situation einer starken Einbindung in pathogene Strukturen, die mit Aspekten wie Schuld- oder Abhängigkeitsgefühlen einhergehen und i.d.R. eine längere Geschichte haben. Im Falle eines relativ großen Beziehungsanteils in diesem Quadranten könnte die Aufmerksamkeit des Therapeuten auf zwei Interventionsalternativen gerichtet sein: Entweder das Belastungspotential im Netzwerk zu reduzieren und auf dieser Dimension damit zumindest Neutralität zu schaffen (entspricht Verschiebung nach rechts im Diagramm). Oder die Beziehung zu "entemotionalisieren", d.h., den Patienten ermutigen, auf Distanz zu der belastenden Person zu gehen und damit die (evtl. bleibende) Belastung besser zu ertragen (entspricht Verschiebung nach unten im Diagramm).

 

6. Netzwerkinterventionen in der Psychotherapie

Sowohl die soziale Unterstützungsforschung als auch die Netzwerkforschung haben Beiträge zur Entwicklung und Durchführung von Netzwerkinterventionen erbracht. So läßt sich innerhalb der ‘Social Support'-Forschung von der dominierenden theoretisch-analytischen Richtung eine interventionssorientierte abgrenzen, welche thematisch häufig als Verknüpfung zwischen professioneller Hilfe und informeller Netzwerkhilfe diskutiert wurde (z. B. Collins und Pancoast 1976, Froland et al. 1981, Gottlieb 1983, Kardorff und Stark 1987).

Als Netzwerkintervention läßt sich mit Klusmann (1989: 253) "... jede Veränderung und Pflege auch einzelner Merkmale sozialer Netzwerke [ansehen], wenn dadurch die Bereitschaft, informelle Hilfe ... zu nutzen, erhöht, ihre pathogene Struktur beseitigt wird und ihre psychosozialen Ressourcen gestärkt werden sollen. In erster Linie geht es mithin um die Mobilisierung (resp. Hilfe bei der Mobilisierung) adäquater Formen sozialer Unterstützung, sei es in der Variante der Stärkung vorhandener (natürlicher) oder des Aufbaus neuer (artifizieller) Unterstützungspotentiale.

Im deutschsprachigen Raum nahmen jüngst Röhrle und Sommer (1998) eine Typisierung von Netzwerkinterventionen vor. Aufgrund des breiten Spektrums existierender Interventionen, ungenauen Begrifflichkeiten und inhaltlichen Überschneidungen mit professionellen Hilfen, Selbsthilfegruppen sowie all dem, was schlechthin "sozialer Unterstützung" zugerechnet wird, schlugen sie eine Eingrenzung des Begriffes auf solche Interventionen vor, die informelle Netzwerke als Adressaten haben. Ansatzpunkt einer Intervention kann dabei das Individuum, die Paarbeziehung/ Familie/ Kernnetzwerk, persönliche Netzwerke als Ganzes, Selbsthilfegruppen, Organisationen sowie, mangels praktikabler Konzepte eher theoretisch, die "Community" (Angehörige gemeindebezogener Einrichtungen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, etc.) sein, womit zugleich das Spektrum gängiger Klassifizierungen von Unterstützungspotentialen benannt ist.

Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch die Netzwerkberatung, die versucht, das traditionell eher beraterisch-therapeutische Vorgehen durch stärker gemeinwesen- und lebensweltbezogene Vorgehensweisen zu ergänzen (Straus et al. 1987). Sie zielt mit entsprechenden Angeboten auf die Verhinderung der Erosion bestehender sozialer Netzwerke, womit ihr eine in erster Linie präventive Funktion zukommt. Zielrichtungen sind dabei entweder die Stärkung vorhandener Stützsysteme (Initiierung neuer Hilfsqualitäten), die Schaffung künstlicher Netzwerke, Formen der Selbstinvolvierung ("Treffpunkt Beratung") oder eine nachgehende Beratungsarbeit in der Lebenswelt der Klienten.

Im folgenden werden synoptisch einige Ansätze von Netzwerkinterventionen vorgestellt.

6.1. Beispiele netzwerkorientierter Interventionen

Eine Reihe von Programmen ist zumeist im angloamerikanischen Sprachraum und in der Tradition der "Mental Health"-Bewegung bzw. "Community Psychology" stehend entwickelt worden, wobei unter einer Vielzahl von Einteilungen direkte und indirekte Interventionsprogramme unterschieden werden können. Direkte Strategien wenden sich direkt an eine bedürftige Zielgruppe, der z. B. Trainings zu sozialen Fähigkeiten (Umgang mit Verlusten alter und Aufbau neuer Beziehungen, Vermeidung von Einsamkeitskeitsgefühlen, etc.), Unterstützung bei der Gründung von oder Vermittlung an Selbsthilfegruppen angeboten werden (Gottlieb 1983, 1985, 1987, Israel 1985).

Unter dem Netzwerkaspekt interessanter sind indirekte Strategien, die versuchen, zumeist im Rahmen der Durchführung von Aufklärungs, Schulungs-, und Behandlungsprogrammen mit der Zielsetzung einer erhöhten Akzeptanz dieser Programme, sogenannte Schlüsselpersonen zu identifizieren, die als 'natural helpers' in vielerlei Weise in Austauschbeziehungen mit den Personen, für die eine Maßnahme eigentlich "gemacht" ist, involviert sind und über die sich somit Zugangschancen zu sonst häufig abgeschotteten Netzwerken eröffnen (Gottlieb 1981, 1983, Israel 1985). Die Grundannahme ist hier somit, daß soziale Netzwerke als Träger von Werten und Normen 'Kanäle' potentieller Beeinflußbarkeit darstellen. Als ein Beispiel sei hier eine Studie von Leutz (1976) in East Harlem genannt, in der sich ein steiler Anstieg von Vermittlungen an Beratungsstellen bei Drogen- und Alkoholmißbrauch fand, wenn informelle Berater als ein Bindeglied zwischen Betroffenen und den formellen Beratungsstellen involviert werden konnten.

Sind solche Schlüsselpersonen einmal erkannt, was auf erhebliche und mannigfaltige Schwierigkeiten stoßen kann, wird mit diesen praktisch eine egozentrierte Netzwerkanalyse durchgeführt, wodurch Risikopersonen sowie die Art und das Ausmaß der Beziehungen zu diesen erhoben werden können. Daraufhin kann überlegt werden, welche Merkmale eines Netzwerkes sinnvollerweise verändert werden .

Netzwerkinterventionen müssen sich an dem "Typ" des vorliegenden sozialen Beziehungssystems orientieren und setzen darüber hinaus natürlich immer die grundsätzliche Mitwirkungsbereitschaft der Personen resp. Zielgruppen voraus, so daß ein Hauptproblem stets die Frage der Motivierbarkeit und die Vermittlung einer Nutzenerwartung bleiben wird. Da viele Programme von Professionellen initiiert worden sind, muß die Betroffenenperspektive und damit verbundene Partizipationsmöglichkeiten bei der Gestaltung der Angebote ausreichend Berücksichtigung finden, womit Professionelle sich nach dem Anlaufen eines Programmes auf Katalysator- oder Koordinierungsfunktionen beschränken sollten (Kardoff und Stark 1987).

Darüber hinaus sind auch Risiken von Interventionen zu nennen wie etwa die potentielle Unterminierung basaler natürlicher Unterstützungsnetzwerke (indem z. B. schneller an das professionelle System delegiert wurde, was mitunter auf ein Abziehen von Kompetenz im Laiensystemzu hinauslief - Israel 1985) oder, bei den indirekten Interventionen, eine im Laufe der Zeit zunehmende Gefahr der "Paraprofessionalisierung" der Schlüsselpersonen.

Netzwerkförderung als Versuch, die psychosozialen Ressourcen eines Individuums im Kontext dessen sozialer Netzwerke zu optimieren (Gottlieb 1988), wird in vielen Programmen gleichgesetzt mit der Initiierung künstlicher Netzwerke, also Selbsthilfegruppen Gleichbetroffener. Dabei wird häufig eine ähnliche Bedürfnislage bei verschiedenen potentiellen Zielgruppen unterstellt, die mitunter an der spezifischen Situation der Betroffenen vorbeigeht. So konnte bspw. Niepel (1994) für alleinerziehende Frauen zeigen, daß diese nur in geringem Maß sozial isoliert waren und nicht besonders motiviert waren, ihre Netzwerke zu erweitern, am wenigsten um andere Alleinerziehende. Kontakte zu diesen Personen, die sicherlich als eine wichtige Unterstützungsquelle fungieren, herzustellen, war anscheinend nicht schwer. Dagegen schien eher ein Bedürfnis nach heterogenen Kontakten zu bestehen, und dies umso mehr, je länger die Einelternschaft dauerte.

Viel geeigneter können dagegen Programme sein, in denen soziale Kompetenzen wie bspw. zum Aufbau und Erhalt eines unterstützenden Netzwerkes trainiert werden oder eine geeignete Netzwerkorientierung vermittelt wird. Diese Maßnahmen gehen davon aus, daß die Ursachen von unzureichender sozialer Unterstützung resp. Unzufriedenheit mit dieser häufig auch in den Personen selbst liegen, d. h., diese haben Hemmungen oder schämen sich oder es ist ihnen unangenehm, andere um Hilfe zu bitten, oder sie haben Probleme, ihre Bedürfnisse zu artikulieren oder auch einfach mal "nein" zu sagen, etc..

Einige Verfahren setzen direkt an der Beschaffenheit sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung an und setzen damit eine adäquate Analyse praktisch voraus. Broderick (1988) bspw. analysiert ein Netzwerk entlang zweier hypothetischer Dimensionen. Die erste Dimension ist struktureller Natur (‘Dichte resp. Kohäsion des Netzwerkes’) und weist die Pole 'kohäsiv' und 'unverbunden’ auf. Die zweite Dimension bezieht sich auf im Netzwerk geltende Verhaltensweisen resp. Regeln (‘Flexibilität’) mit den Polen ‘flexibel' vs. 'starr'. Damit ergeben sich vier Netzwerktypen, für die Broderick jeweils spezifische Netzwerkinterventionen vorschlägt.

Rook (1985: 17f.) extrahierte drei verschiedene Arten unzulänglicher Unterstützung, auf die mit jeweils spezifischen, in der Praxis natürlich oft zu kombinierenden therapeutischen Interventionen eingegangen werden kann.

1) unzureichende Anzahl sozialer Unterstützungsquellen: Interventionsmöglichkeiten sind hier Trainings sozialer Kompetenzen, "Resozialisierungs"-Workshops für 'social loss'-Betroffene (Geschiedene, Verwitwete, etc.) oder verhaltenstherapeutische Interventionen zur Korrektur unrealistischer Unterstützungserwartungen.

2) qualitativ unzureichende Unterstützung: Ausgehend von der empirischen Erkenntnis, daß unterschiedliche streßinduzierende Events auch unterschiedliche Unterstützungsformen erfordern, geht es hier darum, die jeweils geeignete Unterstützungsform herauszufinden. Interventionen zielen hier auf die Vermittlung von Fähigkeiten, hilfreiche und nicht-hilfreiche Unterstützung unterscheiden zu lernen (z. B. Chesler und Barbarin 1984), wozu es auch sinnvoll sein kann, Analysen von in der Vergangenheit erfolgten Unterstützungsleistungen heranzuziehen.

3) Unzureichende Inanspruchnahme von Unterstützungsressourcen:

Interventionen zielen hier auf die (pädagogische oder therapeutische) Vermittlung der Bedeutsamkeit von sozialer Unterstützung ab sowie die Ursachen evtl. Zurückhaltung. So hatte bspw. ein Drittel der Befragten mit bedeutenden Streßerlebnissen in einer Studie von Brown (1978) keinerlei Hilfe gesucht.

Vorwiegend in der Gemeindespsychiatrie sind eine Reihe netzwerkorientierter Hilfen und kotherapeutischer Strategien wie das Training sozialer Fähigkeiten (Umgang mit Verlusten alter und Aufbau neuer Beziehungen, Vermeidung von Einsamkeitskeitsgefühlen, etc.), Laien- und Familienhilfen, Unterstützung bei Gründung von oder Eintritt in Selbsthilfegruppen oder, als "Paradestück", die Netzwerktherapie entwickelt worden (vergl. Gottlieb 1983, 1985, 1987, Israel 1985, Kliman und Trimble 1983, Klusmann 1989, Nestmann 1989, Röhrle 1994, Rook 1984). Im wesentlichen handelt es hier um die Ausdehnung familientherapeutischer Ansätze bis hin zur Einbeziehung des ganzen Netzwerkes (Pattison 1977). Ähnlich wie die Familientherapie sich aus dem Gedanken entwickelte, daß individuelle Probleme Referenzen im familialen System aufweisen resp. durch dieses (mit)bedingt sind, kann auch für familiale Problemkonstellationen angenommen werden, daß die Einbettung in das weitere soziale Netzwerk eine Rolle spielt (Hammer 1983): "The solution is", wie Broderick (1988: 233) forderte, "to bring the entire network into the therapeutic arena" - womit im Extremfall über hundert Personen involviert sein können.

Bei der Netzwerktherapie handelt es sich um ein Bündel therapeutischer Interventionsformen, denen gemeinsam die Annahme ist, daß ein adäquates Ausmaß der Verbundenheit der Netzwerkmitglieder untereinander sowohl die Kommunikation der Mitglieder untereinander als auch die gegenseitige Unterstützung fördert. Gegenstand der Therapie sind das soziale Netzwerk eines Klienten resp. die in diesem ablaufenden pathogenen Muster. Von einem Interventionsteam werden Zusammenkünfte mit einem Klienten und einer (von diesem oder den Netzwerkmitgliedern getroffenen) Auswahl von Personen organisiert, meistens bei diesem zuhause, so daß im Extremfall bis zu hundert Personen involviert sein können. Je nach Interventionsebene (Klient, Netzwerk, 'Community') werden verschiedene Formen der Netzwerktherapie unterschieden: "Network Coaching", "Partial Network Assembly", "Community Network Therapy" und die "Full Scale Network Assembly", bei der bis zu hundert Personen involviert sein können. In Abgrenzung zur Familientherapie steht oft nur der Klient im Fokus der Therapie.

Ziele der Netzwerktherapie können die Re(konstruktion) von gesundheitsfördernden und -erhaltenden sozialen Netzwerken sein, die Förderung bestimmter unterstützender Verhaltensweisen im Umfeld des Klienten, aber auch "Entmischungen" oder Trennungen von Netzwerksegmenten oder Personen, denen ein nicht förderlicher Einfluß auf den Therapieerfolg zugeschrieben wird. Entsprechend sagte schon Morenos (1934) "we are not therapists but network repairers".

Dies geschieht dergestalt, daß mit Menschen in sozialen Systemen gearbeitet wird (womit explizit auch die Reflexion und evtl. auch die Beeinflussung solcher Systeme und des damit verbundenen Normen- und Wertesystems zum programmatischen Teil der Therapie wird), um ihnen personale und soziale Ressourcen zur Bewältigung und Gestaltung (enlargement, enrichment, empowerment - Stark 1996) ihres Lebens zu vermitteln.

Bei der Netzwerktherapie wird ein breites Spektrum an Techniken, insbesondere aus dem Psychodrama, der Familien- und systemischen Therapie sowie kreative Medien eingesetzt (Galanter 1993, Kliman und Trimble 1983, Rueveni 1984, Wasylenki et al. 1992). Seltener kommen netzwerkanalytische Methoden zur Optimierung einzelner struktureller oder interaktionaler Netzwerkmerkmale (z. B. Dichte, Reziprozität) zur Anwendung.

Nur wenige Interventionen sind explizit für soziale Isolation entwickelt worden (zur Übersicht: Rook 1984). Grundsätzlich muß hier zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und strukturellen/ situativen Faktoren als Ursachenkomplex unterschieden werden, wobei die erstgenannten Faktoren allenfalls als Disposition betrachtet werden. Interventionsbeispiele sind Trainings sozialer Kompetenzen, Veränderung dysfunktionaler Glaubenssätze, Veränderung von interpersonellen Orientierungen (z. B. Hilfesuchorientierung), etc.. Strukturelle/ situative Faktoren zu verändern stößt dagegen häufig an handfeste Beschränkungen. Indes gibt es auch Spielräume, die es zu nutzen gilt, bspw. hinsichtlich einer potentiellen Reaktivierung alter, bestehender Kontakte, "Screening" neuer Kontaktmöglichkeiten, Auffinden sozialer Foki (Feld 1982) als Kulminationspunkt gemeinsamer Interessen, Aufbau künstlicher Netzwerke durch Teilnahme an Selbsthilfegruppen, etc..

6.2. Zur Effektivität von Netzwerkinterventionen

Während soziale Netzwerke und soziale Unterstützung wie kaum ein anderes Konstrukt in der Psychologie und Soziologie in den letzten Jahren als Variablen in wissenschaftliche Studien einbezogen wurden (bspw. als diagnostisches oder prognostisches Instrument etwa in Psychotherapiestudien), sind Dokumentationen der Praxis professioneller Förderung von Unterstützungsnetzwerken sehr viel seltener.

Um erstmals die Effizienz netzwerkorientierter Interventionen zu beurteilen, führten Röhrle und Sommer (1998) eine Metaanalyse durch, die auf 33 Artikeln des Zeitraums 1974-95 basierte. Bei den darin referierten Studien handelt es sich ausschließlich um individuenbezogene Interventionen mit nicht behandelten oder alternativ behandelten Kontrollgruppen.

Die Metaanalyse kommt zu folgenden Ergebnissen: Annehmbare Effektstärken (ES) wurden nur im Vergleich zu Kontrollgruppen ohne Behandlung erreicht und erwiesen sich als psychotherapeutischen oder präventiven Maßnahmen zumindest ebenbürtig. Gegenüber den üblichen Behandlungsformen dagegen waren die Unterschiede gering.

Katamnesedaten lagen nur bei Interventionen, die die Initiierung und Betreuung von sozialen Unterstützungsgruppen zum Gegenstand hatten, vor. Hier zeigte sich als Indikator der Dauerhaftigkeit solcher Interventionen nach drei Monaten noch eine moderate mittlere ES.

Die Ergebnisse zu verschiedenen Personengruppen weisen auf eine differentielle Wirksamkeit netzwerkorientierter Interventionen hin: Vergleichsweise viel von Netzwerkinterventionen profitiert hatten Personen mit besonderen Belastungen (Risikogruppen). Für langfristige Netzwerkinterventionen ergaben sich bessere Effektstärken als für kurzfristige. Frauen profitierten durch beiläufige Interventionen am meisten, und die Effekte für Kinder erwiesen sich als eher gering.

Problematisch an der Interpretation der Ergebnisse erwies sich der überwiegend beiläufige Charakter der Interventionen, d. h., sie wurden flankierend zu konventionellen therapeutischen Maßnahmen durchgeführt. Ein Zurückführen der Effekte ausschließlich auf die jeweils angewendete Form der Netzwerkintervention ist daher nicht möglich.

Zum anderen bestand eine überwiegend inhomogene Datenbasis. Aus diesem Grund wurde das Effektstärke-(ES) Maß DELTA verwendet (als mittlere ES bei angenommenen verschiedenen Populationseffekten). Bei Kontrollgruppen ohne Behandlung wurden je nach zugrundeliegendem Meßverfahren Werte zwischen .39 und 1.11 erzielt. Bei Kontrollgruppen mit anderen Behandlungsformen fielen die erhaltenen Effektstärken dagegen erwartungsgemäß deutlich geringer aus (zwischen -.11 und .36.).

Die Autoren selbst kommen insgesamt zu einer eher zurückhaltenden Einschätzung, wenn sie, nicht ohne Hinweis darauf, daß die "Kunst" dieser Interventionen erst am Anfang stehe, feststellen (a.a.O.: 39): "Im großen und ganzen haben [Netzwerkinterventionen] nicht geschadet, in einigen Fällen waren sie in mäßigem Umfang vorteilhaft, und in anderen Fällen waren sie eher schädlich".

Fragebogen zur Erhebung quantitativer und qualitativer Merkmale des sozialen Netzwerkes von Klienten im Rahmen von Psychotherapiestudien

Um den Erfolg einer Therapie beurteilen zu können, sind auch ein paar Informationen über Ihre Beziehungen zu anderen Menschen wichtig. Ich möchte Sie daher bitten, Menschen zu nennen, die zur Zeit in irgendeiner Weise in Ihrem Leben von Bedeutung sind, sei es in positiver, sei es in negativer Hinsicht. Gehen Sie dabei bitte wie folgt vor:

1) Tragen Sie bitte zunächst in der untenstehenden Tabelle in die Spalte 'Person' die Vornamen dieser Personen ein (bis zu 10 Personen).

2) Benutzen Sie in der Spalte ‘Geschlecht’ (Geschl.) ein ‘w’ für eine weibliche, ein ‘m’ für eine männliche Person.

3) Geben Sie in der Spalte "Beziehung" Ihre Beziehung zu der jeweiligen Person wieder. Bitte benutzen Sie dabei die folgenden Abkürzungen:

Partner/in Eltern Geschwister Kind

Verwandte/r Freund/in Nachbar/in Arbeitskollege/in

Chef/in Mitarbeiter/in Bekannte/r

4) Markieren Sie dann in den beiden folgenden Spalten für jede von Ihnen genannte Person jeweils mit einem Kreis, ob Sie sich dieser gegenüber eher emotional nah oder emotional distanziert fühlen und ob diese für Sie eher unterstützend oder eher belastend ist. Neutrale Aussagen über die Beziehung drücken Sie bitte jeweils mit einem Kreis um die 0 aus.

Ein Beispiel:

Ihre Freundin Eva steht Ihnen sehr nahe, die Beziehung zu ihr belastet Sie aber zur Zeit etwas:

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Bezie-hung

emotional distanziert

emotional nah

belastend

unterstützend

/hilfreich

Eva

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Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig mit ihren sozialen Beziehungen insgesamt?"

unzufrieden zufrieden

1

2

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4

5

Angebote:

Psychotherapie

Psychologische Beratung

Praxis - Theorie

Integrative Therapie

Lebenslauf

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